Hier im Forum ist so viel Trennungschmerz und Leid.
Auch wenn ich derzeit - wie viele andere auch - durch das Tal des Ternnungsschmerzes gehe, möchte ich ein bisserl Mut (aber keine falschen Hoffnungen!) geben, denn ich habe nach einem langen Weg und Kampf (über 3 Jahre) meinen Mann vor 4 Jahren zurückgewonnen. Auch wenn wir jetzt seit kurzem getrennt sind, aber das ist ein anderes Thema. Das kämpfen hat sich damals gelohnt!
Damals vor 8 Jahren und nach 8 Jahren Beziehung habe ich mich von meinem Mann (auch wenn wir nicht verheiratet waren, war er mein Mann) getrennt, da ich in einer Krise steckte. Ich war mit meinem ganzen Leben seit längerem unzufrieden und musste etwas ändern. Deshalb habe ich meinen Job gekündigt und meine Beziehung .... Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich ihn nicht mehr (genug) liebe, ich hatte keinen anderen Mann und es gab auch keinen richtigen Grund, "nur " mein Gefühl war nicht mehr gut.
Allerdings habe ich dann nach ca. 6 Monaten festgestellt, dass weder der Job noch mein Mann das Problem waren, sondern ich selbst. Es gibt ja diesen Satz "wer sich selbst nicht liebt, kann auch niemanden anderen lieben". Bin dann zu meinem Mann und habe ihm gesagt, dass ich ihn gerne zurück hätte. Bin natürlich voll auf die Nase gefallen. Er hat gerade wieder angefangen ein normales Leben zu führen, da ihn die Trennung sehr mitgenommen hatte und mich "zum Teufel" gejagt. Dann hab 3 Jahre lang um ihn "gekämpft".
Während diesen 3 Jahren hatte ich (fast) immer das Gefühl, dass es möglich ist, wieder sein Vertrauen und seine Liebe zu gewinnen. Ich war mir nie ganz sicher, doch mein Bauch hat "ja" gesagt. Das Zurückerobern geht aber aus meiner Sicht nur, wenn es wirklich in der Beziehung funktioniert hat. So unbefriedigend es ist, wenn der einzige Trennungsgrund ein "ich liebe Dich nicht mehr" ist, so ist all das andere (Interessen, Lebensziele, Lebenräume, Gespräche, Sport, Freizeit, Freunde, Familie etc.), was man hatte, eine wirklich sehr gute Basis. Wenn der Partner wirklich auch bester Freund war. Ich will nicht behaupten, dass man Liebe wieder "herzaubern" kann, aber - wenn wirlich das Andere gut war - dann sollte man nicht unbedingt aufgeben. Man muss nur wirklich ganz ehrlich zu sich selbst sein, ob es wirklich "gepasst" hat.
Meine "Strategie" damals ;-)
Ich habe mein eigenes Leben gelebt, mich viel um mich gekümmert. Aber immer den Kontakt gehalten, mal mehr, mal weniger, aber immer stetig und ich war nie zu stolz zu sagen: "Ich liebe Dich noch (lebe aber mein eigenes Leben, was auch immer da kommt)." Ich habe nicht geklammert, ihn nicht kontrolliert, ihn nicht bedrängt, ihn aber unterstützt, mich mit ihm getroffen, den Freundeskreis und ihn eingeladen, mit ihm Sport getrieben und seine neue "Bekanntschaften" stets freundlich behandelt. Auch ich hatte in diesen 3 Jahren andere Männer, von denen er größtenteils auch wusste, doch habe ich immer klargestellt, dass keiner dieser Männer seinen Stellenwert hat. Diese meine Bekannschaften haben mir natürlich geholfen, den nötigen Abstand zu ihm zu halten und zudem taten sie mir als Frau ungemein gut. Parallel habe ich an mir gearbeitet, habe wieder viel Sport gemacht, bin ausgegangen, hab im Job Gas gegeben und hatte richtig Freude am Leben. Ich denke, dass dieses Selbstbewusstsein, dass "sich gut fühlen", also das was man als Frau ausstrahlt, letztendlich dazu geführt hat, dass er sich in mich wieder verliebt hat und wir wieder zusammengekommen sind.
Wir hatten jetzt 4 weitere richtig gute und glückliche Jahre. Auch wenn er sich jetzt vor 6 Wochen von mir getrennt hat - mit dem gleichen Argument wie ich damals. Trotzdem bereue ich keine einzige Minute unserer Ersten Beziehung, der Trennungszeit und der Zweiten Beziehung.
Nichts ist für die Ewigkeit und das Leben geht weiter! Halte mich jetzt an Charly Chaplin "Ein Tag ohne ein Lächeln, ist ein verlorener Tag" - auch wenns derzeit noch schwerfällt.
Ich hoffe ich kann mit meiner Erfahrung ein bisserl Hoffnung geben, dass es funktionieren kann, dass es sich manchmal lohn auf seinen Bauch zu hören.
Liebe Grüße