Liebe Forenschreiber,
letzte Woche hat sich nach drei Monaten scheinbar aus dem Nichts meine Freundin von mir getrennt. Der Tag vorher war wunderschön und sie meinte unter Küssen, dass sie ein gutes Gefühl habe mit uns.
Sie meint, sie habe nachgedacht und hätte einfach ein total schlechtes Gewissen, wenn sie weiterhin die Beziehung führen würde.
Grund: Ich habe ihr im ersten Monat leidenschaftliche Abende mit Kerzenlicht, emotionale Botschaften usw...bereitet, über die sie damals sagte "schönster Abend im Leben". (Anmerkung: von ihren bisherigen Dates war sie McDonalds gewohnt, worauf sie nicht gerade stolz war.) Leider habe ich sie damit auch ein wenig erschlagen, erstens weil ich teils zuviel Sehnsucht und Hoffnung aus Ernsthaftes in die Briefe legte und sie zu dem Zeitpunkt damit nicht soviel anfangen konnte, zweitens, weil sie es mir nicht in gleicherweise zurückgeben konnte.
Niemals würde ich etwas dafür zurückerwarten; das Bestehen des Alltags ist das Wesentliche, darin waren wir verdammt gut, Briefe etc...würde ich nie vermissen und erwarte ich nicht, auch keine sonstigen Bemühungen (ja sie "warf mir vor", dass ich mir soviel Mühe gebe und sie ja im Vergleich ein nüchterner Mensch sei)
Doch was sie mir an Zuneigung gab war immer genug. Sie kann Gefühle nicht so in Worte fassen wie ich, aber da ich darum weiß und ihre Ausdrucksart verstehe, war das nie ein Problem. Doch für sie!
Beim Schlussmachen klagte sie, dass sie ständig ein schlechtes Gewissen habe, nicht genug zu tun, dass sie mir eben nicht so wie ich in Worten zeigen könne, alleine von ihrer Ausdrucksart, was sie fühle. Auch klagte sie über schlechtes Gewissen, wenn sie mal wieder etwas aufbrausender war und ich sie ins Leere laufen ließ und sie somit mit ihrer eigenen Art konfrontiert war.
Es half nichts, ihr zu sagen, dass ich total glücklich bin.
Anmerkung: Sie ist jetzt 20 Jahre jung und hat zwar schon ein paar Beziehungen geführt, über die sie sagte "war nicht so viel gefühlsmäßig, aber haben halt nett Zeit verbracht". Außerdem war sie noch Jungfrau, als wir uns kennenlernten.
Bei mir sagte sie am Anfang "bei Dir ist das ganz was anderes gefühlsmäßig"...und ich hatte auch nie das Gefühl, dass es anders wäre. Doch am Ende war sie sich ihrer Sache dann nicht mehr sicher und meinte auch, dass sie ihre Ausbildung, Sehnsucht nach Zuhause und dann auch noch der Anspruch mir gerecht zu werden überfordern würde, so sehr setzte sie sich unter Druck.
Meine Frage an Euch: kann ich da noch irgendwas retten?
LG Tobi
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