kassandra80Danke kasssandra80 für deine Antwort. Ich mache mir immer Sorgen um meinen Freund. Ich habe schon sehr oft versucht mit ihm über den Alkohol zu sprechen.
Ich habe ihn schon häufiger gefragt, ob es ihm nicht gut geht, ob ihn etwas belastet und er deshalb freitags immer trinken muss. Seine Aussagen sind meist, dass er den Alkohol genießt, dass es für ihn dazu gehört, sich von der Arbeitswoche zu erholen und dass ich mit so einem Quatsch den ich hinterfrage, fern bleiben soll. Ich habe schon häufiger mit seiner Mutter darüber gesprochen, die meint, dass er früher noch schlimmer war. Sie meint dann immer sie würde mit ihm mal reden, aber das tut sie dann doch nie, obwohl sie mir immer zuspricht, dass sein Verhalten nicht zu akzeptieren ist. Aus seiner Ex Beziehung weiß ich, dass seine Ex Freundin ihm das Trinken verboten hat. Sie hat ihm verboten sich überhaupt noch mit seinen Freunden zu treffen, weil er es mit dem Alkohol übertrieben hat. Er hat es sich sogar verbieten lassen, weil er keinen Stress haben wollte, meinte aber auch zu mir, dass er zum Ende der Beziehung, auch einfach losgegangen ist und hat somit ein Beziehungsaus provoziert.
Also kann ich das leider nur bestätigen, dass er jahrelange Erfahrung mit übermäßigen Konsum hat.
Mit seinen Schwestern habe ich auch schon geredet, die haben mir auch Geschichten von früher erzählt. Er scheint wohl früher etwas schwierig gewesen zu sein. Nie auf jemanden gehört, immer das gemacht was er wollte, rumgeschrien usw.
Ich habe mit meiner Familie gesprochen, mit meinen Freunden um mir Rat zu holen. Da habe ich natürlich auch zu hören bekommen, dass er ein Alkoholiker ist, wenn er jeden Freitag trinken muss. Die meisten sagen dann, dass sie das nicht mitmachen könnten, wenn er sich nicht helfen lassen wird. Und das tut er leider auch nicht. Mit seinen Freunden kann ich darüber leider nicht reden, da alle gleich sind. Da gibt es zwei Freunde die sind noch schlimmer, ziehen sich im Treppenhaus aus, kotzen die Wohnung voll etc.
Ich weiß auch, dass er noch andere Sorgen hat, wie Schulden und dass er wahrscheinlich auch unter anderem deswegen trinkt.
Als er drei Jahre alt war, hat der Vater die Familie verlassen und sich nicht mehr gemeldet. Ich denke da spielt auch noch viel mit rein. Aber er will nie mit mir über seine Probleme sprechen. Ich sage ihm dann immer, dass ich für ihn da bin, er mir alles erzählen kann. Wenn ich ihn dann mal betrunken erlebt habe, dann erzählt er mir ab und zu mal etwas von seinen Sorgen. Ich bin dann heilfroh, dass ich seine derzeitigen Sorgen zu hören bekomme auch wenn er unter Alkoholeinfluss steht. Manchmal kann ich dann noch mit ihm darüber reden. Am nächsten Tag will er dann nichts mehr davon hören und tut es ab was er da gesagt hat..
Du hast da vollkommen recht, dass ich in diesem Text auch meine Bedürfnisse klar geäußert habe, weil das "wir" in der Beziehung zu kurz kommt. Damit meine ich nicht, dass ich unbedingt für mein Bedürfnis mit ihm am Samstag etwas unternehmen muss, damit -ich- glücklich bin, sondern dass es mir wirklich sehr wichtig ist, dass -wir- etwas schönes aus unserer Beziehung machen. Und das sehe ich nicht, wenn er säuft und sich keine Gedanken über eine gut laufende Beziehung macht. In der Woche machen wir auch nie was, was auch nicht schlimm ist, da wir beide arbeiten, aber es wird dann immer nur Fernseh geschaut, weil das sein perfekter Feierabend ist, wenn wir uns dann sehen. Dann ist es für mich klar, dass ich mich für das Wochenende dann einsetze, dass wir wenigstens da qualitative Zeit miteinander verbringen und dann bin ich sehr verärgert wenn er das mit seiner verkaterten Stimmung zunichte macht.
Also zusammengefasst weiß ich das er ein Problem hat, ich nie mit ihm darüber reden kann, weil er einen sehr schweren Zugang zu seinen Gefühlen hat und dass er sich meist bevormundet von mir fühlt, wenn ich ihm meine Bedenken und Sorgen ausspreche. Er wird meist dann auch ziemlich sauer, wenn ich darüber reden möchte. Er zieht dann hohe Mauern um sich und macht komplett dicht. Deshalb bin ich so ratlos, was ich noch tun kann außer zu resignieren und zu gehen. Drohen und verbieten will ich ihm auf gar keinen Fall. Aber ich weiß nicht wie er es kapieren wird, dass er sich mit dem Verhalten weiterhin schaden wird, da meiner Meinung nach seine Psyche und sein körperliches Befinden immer mehr drunter leidet. Und eine weitere Beziehung setzt er damit auch wieder aufs Spiel.