Danke für die ganzen lieben Antworten!
Sonst läuft unsere Beziehung eigentlich gut und ich liebe ihn wirklich sehr. Im Haushalt übernehmen wir tatsächlich die gleiche Verantwortung.
Nach dem Streitgespräch hat er sich für die gesagten Vorwürfe entschuldigt (dass ich mich aushalten lasse und er das alles so unfair findet dass er mehr zahlt etc) und erklärt dass ihm der finanzielle Druck einfach über den Kopf wächst und er Sorgen hat sich (uns!?) später mal ein schönes Leben finanzieren zu können und dass er erst noch lernen muss mit dem Druck umzugehen und er natürlich weiß dass er übertrieben hat.
Alles Ausreden wenn man mich fragt. Ich denke dieser Geiz sind Charaktereigenschaften, die sich nicht ändern lassen. Ich denke er ist ein Mensch der ein Problem damit hat zu geben und den Kuchen ganz für sich alleine haben will. Bei den ganzen Sätzen wie "Ja du hast ja einen Freund mit einem Auto der dich überall hinkutschiert, wieso hast du kein Auto und fährst uns überall hin?!"
Ich bin nun mal Studentin, stehe jeden Morgen 1,5 Stunden früher auf, um mit dem Bus in die Uni/Arbeit zu fahren. Wenn ich mir ein Auto leisten könnte, dann würde ich das auch tun!
Sparsam sein ist auf keinen Fall verkehrt! Und sich für die Zukunft absichern zu wollen. Aber der Grad zwischen Sparsamkeit und Geiz ist sehr schmal.. Zumal er bereits jeden Monat sehr viel Geld zur Seite legt und sich (uns) dennoch nichts gönnt. Ich möchte nicht dass er sein ganzes Geld verpulvert, aber vielleicht nicht 80% des Einkommens spart - sondern nur 60%. Am Leben zu sparen ist nämlich definitiv nicht schön.
Ich habe ihm auch erklärt dass es in den meisten Fällen eben so ist, dass es einen Hauptverdiener in der Familie gibt (Das kann heutzutage genau so gut die Frau sein) und dieser Part eben für den anderen einsteht und prozentual etwas mehr zum Haushalt beiträgt. Da ich Soziale Arbeit studiere, werde ich wahrscheinlich nicht der Hauptverdiener sein im Gegensatz zu einem Kaufmann. Ist in Deutschland leider so. Diesen Gedanken "der Hauptverdiener" zu sein fand er extrem schlimm und extrem unfair. Kaum auszumalen für ihn, dass er für irgendetwas mehr geben muss als jemand anderes.
Ich möchte auf keinen Fall ausgehalten werden (dafür wäre ich viel zu stolz) oder sonstiges. Es geht mir einfach darum in einer Beziehung füreinander einzustehen und eine Gemeinschaft zu bilden.
Es ist jetzt schon so weit gekommen, dass ich mir vorgenommen habe alleine einkaufen zu gehen und auch sonst nichts mehr anzunehmen was er "gibt", einfach um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen und dass ich mir nie wieder solche Vorwürfe anhören muss.
Am kommenden Wochenende (zur Feier meiner beendeten Prüfungen in der Uni) wollten wir in die besagte Therme, als er erfuhr wie teuer ein Tagesticket ist (35€) hat er nur geschnauft und die Augen verdreht. Somit wurde mir da auch jede Freude drauf genommen und somit hätte sich das auch erledigt.