Achtung, Text wird lang.
Ich versuche es trotzdem so kurz wie möglich zu halten.
Ich, 36 und weiblich habe seit gut einem Jahr einen männlichen Partner, 52.
Wie der Titel schon sagt, habe ich ein Problem mit unserem Sexleben.
Ich fühle mich von ihm überhaupt nicht begehrt, da der Sex zu 99 Prozent von mir ausgeht.
Er hat mich zwar noch nie abblitzen lassen, aber von sich aus kommt eben kaum etwas.
Zudem ist der Sex auch nicht wirklich "das Wahre", weil er Probleme mit der Standhaftigkeit hat.
Dass das für einen Mann immer ein heikles Thema ist, weiß ich aber ich bin jemand, der offen für diese Thematik ist und versucht eine Lösung zu finden.
Ich habe schon unzählige Gespräche mit ihm darüber geführt, wie unzufrieden ich mit der Situation bin, dass ich mich absolut nicht begehrt fühle und dabei habe ich ihm auch immer wieder versucht deutlich zu machen, dass nicht seine Standhaftigkeit das Problem ist (denn für mich ist sie das tatsächlich nicht) sondern die Tatsache, dass er einfach nie die Initiative ergreift.
Es kamen immer andere Ausreden...
Anfangs war ich ihm immer zu müde, zu kaputt, das würde bei ihm keine Stimmung auslösen, wenn ich so fertig aussehe.
Das habe ich geändert.
Dann war das geändert, dann war er immer zu müde.
Ich habe ihm dann gesagt, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn er abends müde ist... Aber der Tag hätte ja auch 24 Stunden und man müsse ja auch nicht bis abends warten - nichts.
Irgendwann sagte er dann, ihm würde beim Sex Feedback von mir fehlen.
Das mag sein - aber Feedback bekommt man halt nur, wenn man auch was dafür tut - um es mal vorsichtig auszudrücken.
Wir haben eine sehr offene Kommunikation darüber, was uns beim Sex gefällt.
So unterschiedlich sind unsere Vorstellungen eigentlich gar nicht und ich bin wirklich offen für alles neue.
Er steht total auf Strümpfe, richtig weiblich gekleidete Frauen (Kleider, Röcke)...
Ihr glaubt gar nicht, was ich mir alles an neuen Klamotten gekauft habe...
Ich musste mich dafür auch nicht verstellen oder so, ich trage diese Kleidung gerne, fühle mich wohl usw...
Gebracht hat das aber auch nichts.
Der Sex geht weiter von mir aus...
Zurück zum Feedback...
Wenn der Penis nicht steif ist, kann auf diese Weise keine Penetration stattfinden...
Ich habe für diesen Fall verschiedene Sextoys mitgebracht, die im Schrank verstauben.
Ich habe Penisringe zum ausprobieren besorgt, die unangetastet sind.
Viagra ist auch vorhanden, wird aber sehr selten genutzt.
Ich habe ihm oft und ausführich erzählt, was ich mag, wie ich es mag usw...
Aber nichts davon tut er.
Und ich erwähne nochmal, dass wir zumindest in Gesprächen scheinbar sexuell so ziemlich die selben Interessen haben.
Und ich möchte auch nochmal ausdrücklich erwähnen, dass ich für ein erfülltes Sexleben kein steifes Glied brauche, es gibt genug andere Wege (die er leider nicht geht).
Er hat mal erzählt, dass es ihn schon belastet, dass "er" nicht so mitspielt und das ich die Messlatte der Sexualität sehr hoch gesetzt hätte (was sonst in Beziehungen immer er getan hatte) und er das Gefühl hat, er könne es mir nicht besorgen und das er glaubt, dass ich irgendwann jemand anderen kennenlerne und weg bin.
Momentan ist sein Argument wieder "er habe generell kaum Lust - brauche Sex nicht oft" und das Feedback fehle ihm.
Selbst befriedigen tut er sich, was mich an der Stelle sehr verletzt.
Ich habe kein Problem mit der Selbstbefriedigung an sich, aber mich rührt er halt nicht an und das tut mir echt weh.
Auch das habe ich ihm schon mehrfach gesagt.
Seine Antwort darauf "das wäre total selten geworden, weil er generell keine Lust habe".
Ich bin sehr verzweifelt und denke schon länger über Trennung nach, weil ich einfach nur noch verletzt und frustriert bin.
Ich habe auch keine Ahnung, was ich noch tun soll, woran ich bin, ob das alles nur Ausreden sind oder was jetzt wirklich sein Problem ist.
Ich war eine Woche geschäftlich weg.
Als ich wiederkam, habe ich meinen Freund nicht wiedererkannt.
Wir hatten 4 Tage hintereinander Sex, der immer von ihm ausging.
Manchmal morgens und abends und teilweise sogar 2x direkt hintereinander (was es bis dahin noch nie gab).
Jeden Tag hatte er sich eine Viagra genommen (wo er sich sonst eher scheut, sie zu nehmen).
Da dachte ich "wow, die Pause hat gut getan - jetzt wird endlich alles besser", aber das Ganze hat genau diese 4 Tage gehalten...
Ich verstehe ihn nicht.
Ich bin nicht hässlich, ich gehe auf seine sexuellen Fantasien ein, ich bin offen für (fast) jede Sexpraktik...
Aber es ist egal was ich tue, nichts ist genug.
Und die Situation wird natürlich immer schlimmer weil er merkt und weiß, wie frustriert ich bin.
Ich habe ja auch mehr als einmal gesagt, wie es ist und ich habe auch mit ihm darüber gesprochen, dass mir Sex in einer Beziehung wichtig ist und es so langfristig keine Zukunft hat für mich.
Er sagte darauf, dass er sich eine Beziehung ohne Sex auch nicht vorstellen könne und dies auch gar nicht wolle und er nicht will, dass die Beziehung deshalb zerbricht.
Sonst läuft die Beziehung wirklich super - kann ich nicht anders sagen.
Wir reden über Kinder, zusammenziehen, machen Pläne...
Wir lachen viel, wir reden viel, wir reisen viel...
Aber einen besten Freund habe ich schon, den brauche ich nicht.
Ich weiß, dass es nur noch mehr Druck aufbaut wenn ich das Thema immer wieder anspreche aber ich bin echt unglücklich und es ändert sich nichts.
Was soll ich tun?
Gehen?
Warten? - was ich schon fast ein Jahr tue
Ich habe mir jetzt überlegt wieder mehr Zeit zuhause bei mir zu verbringen und wieder öfter dort zu übernachten denn dort schlafe ich momentan definitiv besser.
Bei ihm liege ich frustriert neben ihm im Bett und grübel die ganze Nacht.
Ich wäre dankbar für jeden Tipp, woran es liegen könnte oder was ich ausprobieren könnte.
Vielleicht gibts hier auch Leute, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben?!
Sorry für den langen Text, wahrscheinlich fehlt trotzdem noch die Hälfte.