Hallo ihr Lieben,
ich habe mal eine Frage, die mich zur Zeit etwas beschäftigt.
Wie geht man damit um, wenn einen jemand scheinbar ohne Grund nicht leiden kann?
Ich (w., 23) frage, weil es mir im Moment mit einem Kommilitonen so geht und mich die Situation belastet.
In meinem Studiengang (technisch) ist es üblich, dass man während des Semesters verschiedene Versuche, (Vorbereitung, Durchführung und Auswertung) in Gruppen von 3-4 Studenten machen muss. Meistens sind das dann ein paar Stunden pro Woche, die man mit seiner Gruppe verbringt.
In meiner Gruppe sind wir zu dritt. Ein Kumpel von mir, ein Freund von ihm und ich.
Jetzt ist es so, dass ich den Eindruck habe, dass dieser Freund mich absolut nicht leiden kann, obwohl wir uns vor ein paar Monaten noch gar nicht kannten.
Wenn wir uns auf dem Campus über den Weg laufen, und ich den Mund aufmache, um hallo zu sagen, schaut er ganz angestrengt in eine andere Richtung und tut so, als ob wir uns nicht kennen würden. Genauso ist es, wenn wir uns irgendwo anders über den Weg laufen (z.B. mal beim Einkaufen).
Ich möchte ja gar nicht best friends mit ihm werden, aber kurz hallo zu sagen ist für mich einfach elementare Höflichkeit, egal ob ich die Person jetzt besonders mag, oder nicht.
Während den Versuchen läuft es nicht viel besser. Bei der Vorbereitung ignoriert er mich meistens, wenn ich etwas sage tut er so, als hätte er mich nicht gehört.
Er vermeidet es auch total, irgendwo zu sein, wo ich auch bin und versucht mich aus der Gruppe auszuschließen, wann immer es geht.
Letzte Woche war es zum Beispiel so, dass ich ein paar Minuten vor Versuchsbeginn in der Cafeteria saß, um noch einmal die Unterlagen durchzugehen. Er kam dann zufällig vorbei und fragte mich etwas (gezwungenermaßen, da er die Unterlagen nicht verstanden hatte und es sich erklären lassen wollte). Danach ging er sofort wieder. Ein normales Verhalten unter Kommilitonen wäre für mich, wenn man sich noch kurz dazu setzt, 5 Minuten Smaltalk macht und dann zusammen ins Labor geht.
Genauso war es nach dem Versuch. Wir standen zu dritt vor dem Labor, weil wir noch etwas zu besprechen hatten. Da fragte er den anderen, ob sie zusammen in die Mensa gehen wollen, er würde dann schon mal vorgehen. Verabschiedet hat er sich natürlich auch nicht, tut er nie, er geht einfach. Ich habe mich mit dem anderen noch kurz unterhalten und bin dann gegangen, damit die beiden in die Mensa gehen können. Für mich ist es irgendwie normal, dass man, wenn man zusammen in einer Gruppe arbeitet, alle fragt, ob sie mitkommen wollen. Nicht weil man auf eine Freundschaft aus ist, sondern einfach, weil es höflich ist.
Das waren jetzt nur ein paar Beispiele, aber ich fühle mich in dieser Gruppe einfach wie das fünfte Rad am Waagen, total ausgeschlossen.
Die beiden kommen meistens zusammen und gehen wieder zusammen, lassen mich dann einfach stehen.
Und was mich am meisten ärgert ist, dass mein Kumpel sich dann ganz ähnlich verhält. Wenn wir beide allein sind gehen wir zusammen in die Mensa, in die Cafeteria oder sitzen irgendwo zusammen auf dem Campus, aber wenn sein Freund dabei ist, bin ich plötzlich das fünfte Rad am Waagen und werde einfach stehen gelassen.
Ich verstehs nicht und es nervt mich total. Alle anderen Gruppen arbeiten super zusammen, sind auch alle immer total nett zu mir, wenn wir mal etwas mit mehreren Gruppen machen müssen. Nur in meiner Gruppe fühle ich mich total ausgeschlossen und weiß gar nicht, wie ich mich dann verhalten soll.
Ist euch das schon mal passiert, dass euch jemand einfach nicht leiden kann, obwohl nie etwas zwischen euch vorgefallen ist? Und wie geht man dann damit um?
Soll man einfach so tun, als wäre nichts, oder soll man die Person darauf ansprechen?
Liebe Grüße