Ich weiß dass es nicht hierher gehört. Aber ich war soeben in Elternforen und die Antworten sind so niedrig frequentiert und ich weiß, dass hier schon manchmal solche Probleme diskutiert werden.
Deshalb: Alle Anderen einfach nicht weiter lesen.
Also, es geht um meinen Sohn. Er ist fast acht und ich mache mir langsam Sorgen und die Problematik belastet unser Familienleben.
Kurz zur Situation: Ich bin schon seit der Schwangerschaft getrennt vom Vater und dieser hegt ein gutes Verhältnis zu unserem Sohn. Das war schon immer so und unser Verhältnis war auch nach der Trennung immer weitestgehend entspannt.
Ich bin seit einigen Jahren in einer neuen Beziehung und mein Sohn versteht sich auch mit meinem neuen Lebensgefährten sehr gut.
Schon im Kindergarten bemerkte ich merkwürdige Verhaltensweisen an meinem Kind. Er bekam massive Wutanfälle nach dem Kindergarten und war total überreizt nach so einem Tag. Ich kurbelte meine Arbeit zurück, da mir mein Kind wichtiger ist als meine Karriere und versuchte meinem Kind soviel Ruhe und Zuneigung wie nur möglich zu geben.
Seit vielen Jahren verbringen wir die Freizeit so gut wie immer allein. Das ist noch heute so und manchmal macht mich das wahnsinnig, denn ich mache mir wirklich Sorgen um mein Kind, dass er seine Kindheit nicht richtig leben kann. Ich bin heilfroh, dass er seit zwei Jahren und endlich einen einzigen Freund hat. Aber auch dieser Kontakt ist sporadisch.
Mein Sohn verabredet sich nie. Er hatte früher massive Probleme innerhalb sozialer Kontakte. Er schlug und viele beendeten den Kontakt.
Zudem hat mein Sohn große organisatorische Probleme, will heißen, er kommt nicht in die Selbständigkeit herein. Es ist alles sehr kompliziert und mühsam.
All das habe ich schon oft dem Vater geschildert. Der Kinderarzt schloß ADHS aus. Eine Beratungsstelle, teilte meinen Verdacht, dass es sich vielleicht um Asperger oder eine geringfügige Autismus-Spektrumsstörung handeln könnte. Noch andere Indizien sprechen dafür, unter anderem sehr schlechter Blickkontakt...
Nun bin ich kein Arzt, aber ich möchte natürlich alles dafür tun, dass genau geguckt wird, ob etwas vorliegt und wenn ja, was es sein könnte.
Also beschloss ich vor zwei Jahren einen Spezialisten aufzusuchen, um ihm Eindrücke zu schildern. Auch die Lehrer teilten meine Beobachtungen.
Es ging nun darum, dass für diesen Spezialistentermin eine Unterschrift des Vaters von Nöten war. Und nun ging die Tourtur los: Der Vater weigerte sich die Unterschrift zu geben und es folgte wirklich ein grauenhafter Krieg. Nach Einschaltung des Jugendamtes und zahlreichen furchtbaren Bedrohungen per Telefon, whattsapp seinerseits erhielt ich nach einem halben Jahr die Unterschrift und die Nerven lagen blank.
Warum der Vater die Unterschrift verweigerte bleibt ein Rätsel. Ich kann das bis heute nicht nachvollziehen.
Dann fand der Termin statt und meiner Meinung nach wurde von Seiten des sehr jungen, meiner Meinung nach kategorisch vorgehenden Psychologen rein gar nichts wirklich profesionnelles gemacht. Er führte nach nur einem einzigen Gespräch mit meinem Sohn die ausführlich geschilderten Auffälligkeiten rein auf die Trennung zurück und ging auf die Einzelheiten gar nicht richtig ein. Die Schlußfolgerung war meiner Meinung nach völlig grotesk, denn ich verstand mich ja mit dem Vater bis zu der Einforderung der Unterschrift immer ganz gut. Es verlief immer alles größtenteils harmonisch. Auch die Trennung als solches hat mein Sohn ja nicht wirklich mitbekommen, da ich ja noch schwanger war.
So. Der Vater bekam als Resultat, dass meine Wahrnehmung ja nicht stimmt, alles supi mit meinem Sohn sei und ich übertreibe. Aber so ist es nicht, denn die ganze Symtomatik bekommt er in entspannter Wochenendatmosphäre ja gar nicht mit. In den Ferien kriege ich davon auch nicht all zu viel mit, wenn Stress und alles weg fallen.
Ich mache mir Sorgen um meinen Sohn, um unser Familienleben, denn irgendwie vereinsamen wir. Alle Kontakte, die ich heranziehe, macht mein Sohn kaputt, er weigert sich. Er selber baut keine auf. Er ist auch in der Schule nicht wirklich glücklich, oft überfordert, desinteressiert, gelangweilt.
Gott sei dank hat er dort Kumpels, aber es geht nie über die Schulzeit hinaus.
Ich möchte einfach alles erdenkliche machen, damit eventuelle -nenne ich es mal Störungen, oder Krankheitsbilder- nicht unentdeckt bleiben.
Und wenn ich jetzt mit dem Autismuspektrumszentrum anfange, zu dem ich schon Kontakt aufgenommen habe, wird der Vater wieder garantiert ausrasten. Und das macht mir Angst. Denn es bleibt wohl nur die Einforderung der Unterschrift per Anwalt.
Würde das so gerne umgehen. Aber anders wird es wohl nicht gehen. Er beraubt mich halt auch immer wieder meiner Wahrnehmung und meint, dass das alles ich sei und er null Probleme hätte mit unserem Sohn.