Vielleicht hilft es, den Leuten den Zweck einer Todesanzeige klar zu machen:
Um Todesanzeigen macht man kein Bohei. Sie dienen nicht dazu, sich durch Gestaltung oder wie auch immer geartete Befindlichkeitsäusserungen zu profilieren, sondern dazu, in pietätvoller Weise über das Ableben und ggfs Zeit und Ort für Bestattung/Trauerfeier zu informieren.
Bei aller Liebe, bei aller Trauer - mehr als das Überrmitteln der traurigen Nachricht und ggfs organisatorischer Informationen (Termin und Ort der Trauerfeier/Bestattung) ist eine Todesanzeige letztenendes nicht.
Für alles andere sind Nachrufe, Kondolenzschreiben, Ansprachen auf Trauerfeiern, etc da.
In diesem Sinne empfinde ich es zB auch ein wenig als Verfehlung des Themas wenn nach dem Tod von Oma oder Opa die lieben Enkel meinen, zusätzlich zu der vom hinterbliebenen Ehegatten/der hinterbliebenen Ehegattin und den Söhnen und Töchtern geschalteten Todesanzeige noch eine eigene schalten zu müssen, um nur ja aller Welt mitzuteilen, dass sie von der Welt als Trauernde wahrgenommen werden möchten.
Dass sie auch traurig sind, respektiere ich.
Aber der Zweck einer Todesanzeige ist nicht, dass die Hinterbliebenen sich in Szene setzen und ihre Befindlichkeit in alle Welt hinausposaunen, geschweige denn, sich und ihre Befindlichkeiten bei der Gestaltung zu profilieren, sondern, über das Ableben und ggfs Zeit und Ort für Bestattung/Trauerfeier zu informieren.
Was die Reihenfolge der Aufzählung derjenigen, die die Mitteilung machen, angeht, kenne ich es in etwa so, wie von dir beschrieben.
Die durch eine Todesanzeige gemachte Mitteilung richtet sich nicht an die verstorbene Person, sondern an diejenigen, denen das Ableben zur Kenntnis gebracht werden soll.
Die Auflistung der Namen zeigt an, von wem alles die Mitteilung kommt. Possesivpronomina wie "Dein/Deine", mittels derer sich an die verstorbene Person gewandt wird und nicht an diejenigen, denen das Ableben zur Kenntnis gebracht werden soll, entsprechen nicht dem Zweck einer Todesanzeige, da Todesanzeigen eigentlich nicht dafür da sind, mit der verstorbenen Person Zwiesprache zu halten oder die verstorbene Person anzuschreiben.
Ich denke, es ist nicht zwingend notwendig, zB alle Enkel und Urenkel in der Todesanzeige mit aufzulisten. Es reicht, die Hauptbetroffenen zu nennen. Die übrigen sind zB in der Phrase "und alle nicht vorgenannten Anverwandten" mit erfasst - es geht nicht darum, mit einer möglichst langen Namensliste alle möglichen Egos bauchzupinseln, sondern darum, über das Ableben und ggfs Zeit und Ort für Bestattung/Trauerfeier zu informieren.