Hallo,
Ich weiß, dass diese Diskussion immer sehr hitzig geführt wird, besonders von den Menschen, die offene Beziehungen als unreif, oberflächlich, bemitleidenswert... bezeichnen (meistens ohne je eine gehabt zu haben).
Ich gebe biager Recht: Darüber reden ist einfach, es zu TUN nicht. Manchmal ist eine offene Beziehung der erste Schritt zur Trennung (weil man zu feige ist, sich zu trennen, und trotzdem bereits weg will)
Ich habe seit ein paar Jahren eine Beziehung, in der es nicht zu Stress und Tränen und dramatischen Szenen kommt, wenn er oder ich mit jemand anderem ins Bett gehen.
Das heißt NICHT, dass wir permanent mit anderen rumvögeln, sondern dass wir uns gegenseitig die ausdrückliche Freiheit geben, genau so zu leben wie wir wollen und das mitzunehmen, was das Leben uns so bietet. Wir haben beide gerne Sex und flirten gern. Manchmal mit anderen. Besonders gern miteinander.
Dahin zu kommen ist nicht leicht, und für Menschen, die sich selbst als eifersüchtig bezeichnen, ist es nicht zu empfehlen.
Für mich ist es ein sehr gutes Modell, denn ich bin ein äußerst freiheitsliebender Mensch und habe eine persönliche Abneigung gegen Eifersucht. Ich will nicht lügen müssen, und behaupten, ich hätte nie Lust auf fremde Haut, und er soll nicht lügen müssen, und mir erzählen, dass er beim ... nur an mich denkt.
Es ist die entspannteste und vertrauteste Beziehung, die ich je hatte.
Gelernt habe ich: Sexuelle Treue und Liebe haben NICHTS miteinander zu tun. Was wichtig ist: Loyalität und Respekt.
Ich sage nicht, dass jeder das so machen soll. oder kann.
Ich sage nur, dass es für mich und ihn funktioniert, und wir es genau so lange machen werden, wie wir uns damit gut fühlen.
(Ich bin übrigens 27, falls das irgendwas zu bedeuten hat)
Viele Grüße
Judith