Ist jetzt seit zwei Monaten Schluss, mein Freund war mit dem Studium (begann im September), der Arbeit (zur Finanzierung), einer heltischen WG (nie Ruhe - er hat ein großes Alleinsein-Bedürfnis, mom. gibts aber keine freien Wohnungen) überfordert und beendete die Bez. im Affekt. Heulte dabei mehr als ich, es täte ihm so leid, er wisse nicht wohin mit sich und seinem leben, ist ziellos. Er nimmt auch Tabletten gegen Angststörungen/Schlafprobleme, als Jugendlicher hatte er Depressionen. Habe so einen verdacht, dass das wieder eine depressive Phase ist.
Die 1. Woche danach schwankte er noch, weinte viel bei seiner Familie, klagte ihnen, er wisse nicht, was richtig ist, blieb aber dabei, da er endlich mehr Zeit für sich hat / der Druck weg ist, so blöd es auch klingt. Er ist einfach überlastet. Sehen will er mich unbedingt weiterhin (freundschaftlich) und schliesst einen Neuanfang irgendwann nicht aus, derzeit muss er sein Leben auf die Reihe kriegen. Sagt zu mir, "lebe dein Leben, streich mich mal aus deinem Kopf. Wenn ich kann, komme ich schon, wenn du dann weg bist, habe ich selbst dran Schuld. Ich packe das alles momentan nicht. Wahrscheinlich komm ich im Frühjahr Wieder angekrochen. Vielleicht leben wir in 2 Jahren zusammen, es kommt wie es kommt, sonst wars auch keine richtige Liebe." Ist also schon fair, dass er sagt, warte nicht. Er hat auch große Angst, dass ich aus seinem Leben verschwinde, ebenso unruhig, wenn ich einen Neuen hätte, das merke ich.
Hoffe nach wie vor, dass es eine Phase ist, da seine Brüder derzeit nur schimpfen, dass er unausstehlich, egozentrisch und workaholic sei, gar nicht er selbst. Er spinnt momentan und hätte mich gar nicht verdient, niemand verstehts. Gerade weil er die ganze Zeit immer von mir geschwärmt hat, seine beste Freundin sagte mir dasselbe, er sagte immer, wie super ich sei. Vor ihr und anderen Freunden wirkt er momentan locker und lustig, als ob nix wäre.
Zu seiner Familie (habe zu seiner Mom Kontakt) sagt er nach wie vor, er wisse, ich sei eigentlich die Richtige. "Du findest nichts Besseres, das weisst du, ja? Du hast damals gesagt, das ist die Frau, die du heiraten willst." - Ja, das wisse er. Er wolle auch keine Neue, hat derzeit genug vom Schmerz, von Beziehungen. Und: "Hätte ich mehr Zeit, ich hätte sie ja behalten."
Ihr müsst wissen: Er (27) ist ein sehr spezieller Kerl. Er braucht sehr lange, um sich jemandem zu öffnen und hatte auch bei mir, die ihn laut Eigenaussage beim ersten Date umgehauen hatte, Zeit gebraucht. Er kann sehr gut alleine sein und braucht das auch, ist nachdenklich, ruhig, melancholisch, sitzt am Klavier, ist ein Eigenbrötler. Er ist absolut keiner, der sich gleich Ersatz sucht.
Der letzte Stand ist, dass er mich bei jedem Treffen mit seiner Mom von sich aus erwähnt, Infos über mich bringt "Sie ist grad im Urlaub" (Facebook gesehen) und dass er sich die Tage mal melden will bei mir. Sonst wirke er gelöst, alles super. Ich sehe auch, dass er immer nachts unterwegs ist, als ob er seine Freiheit genießt. (Vielleicht Verdrängung?)
Wir selbst haben seit einer Aussprache am 20. November keinen Kontakt mehr, er will erstmal Abstand reinbringen nehme ich an. Er hatte, so sagte er, noch ein Weihnachtsgeschenk für mich, gemeldet hat er sich trotzdem nicht an Weihnachten. Ich mich auch nicht. Es wird aber bald was kommen, nur: Seine geplante Freundschaft tut mir weh. Was soll ich ihm denn sagen? Die Mom sagte, er war an Weihnachten sehr ruhig, überlegt und blieb nur kurz zum Essen. Er kapselt sich ab.
Was meint ihr, sind da noch Gefühle? Ich liebe ihn und möchte ihn zurück, das sagte ich ihm vor einem Monat - aber mir sind grade die Hände gebunden, oder?