Nutzt mein Freund mich finanziell aus?
Liebe Community,
ich benötige bitte eure Einschätzung bei folgendem Thema was ich mich aktuell beschäftigt:
Mein Freund (35) und ich (35) wohnen aktuell in meiner Eigentumswohnung, wo er sich 50:50 an den NK beteiligt – alle anderen anfallenden Kosten wie Lebenshaltung, Urlaube und Anschaffungen für unser gemeinsames Kind (Elternzeit seit November) werden ebenfalls 50:50 geteilt. In meinen Augen eine für ihn günstige und mehr als faire Lösung.
NUn habe ich 2018 vor unserem Kennenlernen ein Grundstück erworben, auf dem jetzt gebaut werden soll.
Da er nicht im Grundbuch eingetragen sein wird, haben wir uns auf einen privaten Darlehensvertrag geeinigt wo er sich mit einer Summe X bar einbringt. Diese Summe lässt er sich jährlich von mir verzinsen als Pendant zu einer Auszahlung bzw. Schätzung ähnlich einem eheähnlichen Verhältnis. Parallel übernehme ich ca. 90% der restlichen Kosten, da das Haus mein vorzeitiges Erbe / Altersvorsorge sein wird. Ihn bspw. 50:50 zu beteiligen und im Fall der Trennung auszubezahlen, könnte ich finanziell nicht stemmen, darüber waren wir uns auch einig. Heißt für mich, dass ich monatlich rund 300 Euro Zinsanteil für eine etwaige Auszahlung von meinen aktuellen Bezügen zurücklegen muss. Parallel gibt es einen Vertrag bei dem alle Möbel 50:50 angeschafft werden, im Falle der Trennung soll ich den Großteil der Möbel übernehmen und ihn aubezahlen (Abschreibung auf 10 Jahre). Er möchte von Null anfangen.
Eins vorweg: Ich möchte mich definitiv nicht an meinem Partner bereichern, empfinde aber folgende überschlagene Rechnung in der aktuellen Konstellation (Elterngeld von rund 1800 Euro und somit rund 1000 Euro weniger pro Monat) - als "ungünstig " (unfair möchte ich nicht mal sagen), aber bitte korrigiert mich gerne.
Mein Freund verdient mehr als das doppelte und einen anteiligen Lohnausgleich / Betreuungsunterhalt erhalte ich von ihm nicht - wir hatten zwar über einen eventuellen Betreuungsausgleich von 50:50 gesprochen, den ich unter dem Aspekt das ich ca. 80% des Hauses autark bezahle, als unfair empfand. Damit war das Thema tot, da er nicht bereit war von seinem Standpunkt abzuweichen, da er mich O-Ton „nicht mitfinanzieren möchte“. Er investiert meiner Meinung nach aber auch in seine Zukunft mit seiner Familie, wohnt aktuell und in Zukunft faktisch gesehen umsonst, hat auch sonst keinerlei Risiko, ist aber nicht bereit mir (auch wenn wir nicht verheiratet sind) zumindest in kleinen Teilen unter die Arme zu greifen. Auf der anderen Seite möchte er aber seinen Anteil fürstlich verzinst bekommen. Das Thema Geld war leider schon immer mal wieder Knackpunkt unserer Beziehung, er wohnt seit ca. 3 Jahren bei mir und gemeinsame Anschaffungen gibt es für die aktuelle Wohnung nicht.
Ich möchte Geld nicht über die Liebe stellen aber dieses 50:50 schadlos halten finde ich unschön und zeugt von nicht binden wollen. Parallel "verdient" er an den Zinsen. Wie seht ihr das?
Danke für eure konstruktiven Antworten.
Viele Grüße
Durango
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"Ich möchte Geld nicht über die Liebe stellen aber dieses 50:50 schadlos halten finde ich unschön und zeugt von nicht binden wollen. Parallel "verdient" er an den Zinsen. Wie seht ihr das?"
Das sehe ich genau so. Ich denke nicht, dass er dich bewusst finanziell ausnutzen will, aber er hat wahrscheinlich Angst vor Bindung und möglichen finanziellen Konsquenzen, wenn eure Beziehung schief geht. Alles permanent 50:50 zu teilen fände ich auch anstrengend und wie du selbst sagst etwas ungerecht, wenn er deutlich mehr verdient.
Wir haben ein gemeinsames Haushaltskonto wo wir anteilmäßig beide drauf einzahlen. Davon werden dann Sachen rund ums Haus, Auto, Versicherung, Lebensmittel, etc. bezahlt. Daneben haben wir beide noch ein eigenes Konto, auf das unser "Taschengeld" geht und mit dem wir machen können, was wir wollen.
Vielleicht ist das ja auch eine Option für euch. Dann gibt es keinen Streit wer was bezahlt und ständig 50:50 und trotzdem hat jeder noch seinen eigenen Topf.
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Ich finde eure ganzen Regelungen zu lesen schon viel zu anstrengend. Wer wollte das denn so?
Also die ganze Beziehung wäre nichts für mich... Rtwas schräg irgendwie das alles komplett aufzurechnen. Besonders das mit den Möbeln.
Wer wollte denn das kind? Ihr bride zu gleichen Teilen? Oder war das kind nicht geplant?
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Ich finde eure ganzen Regelungen zu lesen schon viel zu anstrengend. Wer wollte das denn so?
Also die ganze Beziehung wäre nichts für mich... Rtwas schräg irgendwie das alles komplett aufzurechnen. Besonders das mit den Möbeln.
Wer wollte denn das kind? Ihr bride zu gleichen Teilen? Oder war das kind nicht geplant?
Ich finde es wie ich ja selbst schreibe viel zu anstrengend und schade das alles so kleinkariert auseinander dividiert wird. Das man bspw NK und Essen 50:50 teilt wenn man zusammen wohnt ist aber denke ich selbstredend unter normalen Umständen aber durch den Verdienstwegfall zerrt das inkl Haus natürlich auch an meinem Geldbeutel.
Die Idee mit dem Darlehensvertrag kam von meinen Freund nachdem ich ihm gesagt habe das eine normale Schätzung nach einem solchen Projekt mit einer solchen Summe kaum möglich ist mit Halbtagsjob und ich mich fast schon verschulden müsste.
Er wollte aber auch nicht nur zur Miete einziehen da er mir so das Haus peu a peu faktisch abbezahlen würde und nichts eigenes hätte.
Sinn der Übung war eigentlich Themen die 90 % bei der Trennung haben inklusive Rosenkrieg vorab sauber zu definieren nur das es so ausartet das ich am Ende drauf lege ist m.E. nicht fair. Es kommt mir so vor als hätte ich ihn mir erkauft.
Das Kind war geplant und ist unser größte Glück.
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Aber wenn ihr bis ins letzte jetzt schon die Trennung geplant habt, warum habt ihr dann nie das mit der Erziehungszeit usw besprochen?
DA müsst ihr beide euch ja auch irgendwie Gedanken gemacht haben? Was dachtest du denn wie es läuft, wenn du nicht mehr Vollzeit arbeitest?
Mir fehlt da von Anfang an dieses teamgefühl. Es gibt bei euch durch das haus, was dir gehört, kein wir. Klar ist es im falle einer Trennung besser für dich. Aber im hier und jetzt macht es eben alles schwieriger. Du möchtest gerne alles alleine und bekommst es jetzt irgendwie so von deinem Freund geliefert. Wer etwas alleine möchte, der trägt auch alleine die Verantwortung. So wirkt es auf mich.
Wie wäre es denn wenn du wieder voll arbeitest und dein Partner nur Teilzeit arbeitet und in Elternzeit geht? Er hat ja kein haus zu zahlen!?
Ansonsten kann ich deinen partner verstehen, dass er nicht einfach nur miete zahlen will. Und auch dass er abgesichert sein will. Er steckt ja doch auch liebe und Energie in euer zu Hause und ja wenn ich es richtig verstanden habe auch geld.
Hast du denn mal mit ihm gesprochen ob er nicht mehr dazu geben kann oder dir zumindest sowas wie Betreuungsunterhalt zahlen kann?
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Und was passiert mit der Eigentumswohnung? Wirst Du diese verkaufen oder vermieten?
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Natürlich wohnt er "mietfrei". Aber das tun Millionen Ehefrauen tagtäglich, welche die Kinder großziehen. Man nennt es aber nicht so. Sondern Ehe und gemeinsames Leben. 😉 In der Regel läuft der Kreditvertrag aber auf den monetär besser Gestellten.
So ganz hab ichs noch nicht kapiert... Darlehen = Vertrag über Geldleihe.
Wie bedienst du den Kredit, wenn es in die Brüche geht ? Verkaufst dann die Eigentumswohnung ? Oder vermietest sie und er kassiert die Miete ?
Ich finde durchaus, das er sich an dich bindet mit diesem unorthodoxen Vertrag: Wenn er nicht gerade Multimillionär ist, steckt ein beträchlicher Anteil seines Eigenkapitals auf deinem Bauplatz... Du stotterst diesen Betrag zwar über die Jahre (wie lange eigentlich ?)ab, aber er kann darüber ja erst wieder verfügen wenn es soweit ist. In der Zeit kann er das Geld nicht verwenden zum Erwerb einer eigenen Immobilie. Erst in seinen 40ern hat er das Geld wieder. Dann bekommt er vermutlich nur noch sehr schwer einen Kredit...
Irgendwie ein bisschen ein Gleichgewicht des Schreckens. Du finanziell er - im Sinne von "Wo wohne ich im Alter, wenn die Beziehung scheitert ?"
Mir wäre so ein Konstrukt zu arwöhnisch/gierig. Aber ihr tickt da ja beide gleich.
Ich würde bei gewachsenem Vertrauen und einer Eheschließung, ihn eintragen ins Grundbuch und ihr finanziert die Immobilie klassisch gemeinsam. 😊
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