Moin moin
Die Beschreibung deiner Person passt auch 100% zu mir :)
Ich würde da auch nicht mit verdrängten Emotionen argumentieren. Manche Menschen sind halt so und das ist auch in Ordnung.
Ich selber bin nun 30 und verheiratet. Mein Mann und ich haben mittlerweile einen guten Modus gefunden, wie wir miteinander leben. Er ist gerne mit anderen Menschen zusammen, ich hingegen... nun einmal im Monat mit einer größeren Gruppe (10 Leute) gemütlich im Hinterhof grillen ist für mich mehr als genug ;)
Ich habe ihm erklärt, dass jede menschliche Gesellschaft an meinen Batterien zehrt und dass ich diese nur Aufladen kann, wenn ich alleine bin (und ich glaube erst das Bild mit diesen "Batterien" hat er wirklich verstanden). Er hat nun akzeptiert, dass ich nur ab und an mitkomme. Meist auch nur dann, wenn wir nur ganz bestimmte Freunde treffen. Natürlich würde er sich freuen, wenn ich öfter mitkomme aber er kann auch damit leben, dass ich es nicht will. Grade großen Events gehe ich aus dem Weg und umgebe mich viel lieber mit den altbekannten Gesichtern.
Manchmal sitze ich einfach bloß da und denke nach. Er dachte dann immer ich mache mir Sorgen oder so und will dann unbedingt wissen, was los sei. Erst habe ich immer genervt gesagt "Nichts", doch mittlerweile fasse ich in solchen Momenten meine Gedanken immer mit einem Satz zusammen - und damit weiß er nun, dass es manchmal echt belangloser Kram sein kann, der mir grade durch den Kopf geht - und das es manchmal echt komisches Zeug ist - er ist dann immer ein wenig irritiert und fragt sich, wie ich bitte auf so einen Mist kommen kann XD
Wenn mir nach kompletten allein sein ist, dann kann ich ihm das auch sagen. Ich mag dann nicht einmal reden. Er weiß, dass ich das nicht böse sein und nimmt es nicht persönlich. Wenn diese Phasen dann vorbei sind komme ich auch gleich zu ihm und dann machen wir etwas zusammen.
Einmal im Jahr besuchen wir seine Familie, wo wir dann mehrere Tage so gut wie jede Stunde mit Menschen zusammen sind. Erst habe ich mich verpflichtet gefühlt auch immer dabei zu sein aber das hat mir nicht gut getan (Migräne). Beim letzten Besuch habe ich mir dann ordentlich Bücher mitgenommen und mich immer wieder zurück gezogen, wenn ich das gebraucht habe. Er hat dann alleine etwas mit seiner Familie unternommen. War für alle in Ordnung.
Zum Thema Geborgenheit: Ich fühle mich in der Gegenwart meines Mannes sehr wohl. Was vermutlich daher kommt, dass er mich so akzeptiert, wie ich nun einmal bin. Und weil er bewiesen hat, dass ich ihm vertrauen kann.
Aber Geborgen und Sicher? Hm... keine Ahnung. Er ist mir wichtig und ein Teil meines Lebens. Es gibt niemanden, der mir wichtiger ist. Niemanden, den ich mehr liebe. Ein Leben ohne ihn kann ich mir nicht vorstellen. Versteht man das unter Geborgen und Sicher? Keine Ahnung, interessiert mich aber auch nicht. Ich bin glücklich mir ihm und unserem Leben.
Du bist nicht Beziehungsuntauglich - du passt nur nicht mit jedem zusammen. Nicht jeder Mensch versteht deine introvertierte Art und auch so muss man es den meisten erst mit kleinen Schritten verständlich machen. Das kann manchmal sehr frustrierend sein - auch mein Mann hat zum Teil sehr lange gebraucht und es gab viele Diskussionen und manchmal auch Tränen der Frustration.
Zur eigenen Wohnung - ich denke für Menschen wie uns ist es wichtig sich eigene Räume in der gemeinsamen Wohnung zu schaffen und diese zu erhalten. Mir reicht es im Moment aus meinen eigenen Schreibtisch zu haben. Mein Mann weiß aber auch, dass ich davon träume später mein eigenes Arbeitszimmer zu haben. Und nein - eine Ecke im Schlafzimmer reicht nicht aus. Ich will ein eigenes Zimmer, in dem ich auch die Tür zumachen kann.
Mein Rat an dich: Schau was du für dich brauchst um glücklich zu sein. Und dann ziehe diese Sachen durch und bestehe auch darauf. Natürlich ist es auch in Ordnung Kompromisse einzugehen. Ich selbst würde noch weniger Menschen treffen wollen - aber um meinem Mann glücklich zu machen haben ich mir einige seiner Freunde rausgepickt, die ich mag (ruhige Menschen, mit denen man gut schnacken kann) und da gehe ich dann immer mit. Dort bleiben wir dann meist wenige Stunden und dann ist das Thema abgehakt.
Oder vielleicht findet ihr Unternehmungen, die euch beiden Spaß machen. Mein Mann und ich machen viel zu zweit oder auch mal mit zwei anderen Personen zusammen.
Und mache dir keine Vorwürfe, dass du dich unfair verhältst oder dergleichen. Du bist wie du bist und wer das nicht akzeptiert hat halt Pech gehabt. Du musst dich nicht für andere verbiegen. Sei selbstbewusst und bastel dir dein Leben so hin, dass du dich darin wohl fühlst :)