...oder hat er's getan und ich raff es nur nicht?
Ich beziehe mich auf den Thread "Er trennt sich grade und er hat keine Zeit für mich...", aber ich komme da mit dem Posten nicht klar...
...also einleitend: mein Freund (ex?) ist noch verheiratet, aber inzwischen (wieder) getrennt lebend seit dem 1.6., wir kennen uns bereits ein Jahr enger.
In den letzten Wochen lief alles relativ schleppend mit uns. Ich wurde ungeduldiger, weil wir immer nur wenige Stunden zusammen hatten, er nie Interesse an gemeinsamen Aktivitäten (wenn wir was unternommen haben, war es aber schön) und ich hätte meinen können, er hätte das Interesse an mir verloren, aber so war's dann doch wieder nicht, denn oft genug war er sehr lieb und zärtlich und sexuell lief es sehr gut. Allerdings hat er sich mit "Pläne machen" bald schon sehr zurück gehalten und ließ sich überhaupt nicht mehr festlegen.
Dass seine Ängste, Sorgen sehr groß waren und sind, er noch unorganisiert, was die neuen Lebensumstände betrifft(zur Erinnerung er ist zum zweiten Mal am 1.6. ausgezogen), war mir klar, ich habe versucht, den Druck raus zu nehmen, aber hin und wieder habe ich dann doch die Nerven verloren und z.B. gesagt: "Ich bin 31 Jahre, wanns stehst du endlich zu mir? Ich kann nicht jahrelang deine Schattenfrau bleiben."
Weil er sehr konfliktscheu ist, hat er's eher eingesteckt, als mit mir zu diskutieren. Wir hatten mal ein konstruktives Gespräch, aber heute denke ich, dass das nur dazu beigetragen hat, dass er sich mir und einer Beziehung mit mir nicht gewachsen fühlt und nun "raus" will. Er hat immer wieder viel über "Freiraum" und "Spielraum" geredet und dass jeder den braucht.
Ich hab mich nicht mehr so an ihn dran gehängt, hab meine alten "Single-Aktivitäten" ausgebaut. Da kam dann phasenweise wieder die Eifersucht hoch, weil er die Kontrolle über mich nicht mehr so hatte. Auf der anderen Seite sollte ich mich "nicht so sehr auf ihn fixieren..." Total widersprüchlich!
Dann kamen diese 3 Wochen, wo er die Verantwortung für die Kinder ganz allein tragen musste, das erste Mal in seinem Leben. Und ein langer Urlaub. Die Arbeit, die ihn sonst fest im Griff hat, entfiel und nahm ihm sicher auch Stabilität und Routine.
Er hat eine Woche den Kleinen betreut und viel mit ihm unternommen und mir jeden Tag unaufgefordert eine SMS geschrieben, was er so macht. Sehr zärtlich waren die nicht, eher Sachstandsberichte, aber dann kam auch mal unvermittelt ein "ich liebe dich".
Er war dann 10 Tage bei seiner Mutter in Bayern, die ihm sicher auch noch mal ordentlich wegen der Trennung von seiner Familie eingeheizt haben dürfte.
Vor der Abreise hatte ich Angst, dass er vielleicht einbricht und in die Ehe zurück geht, da die Ehefrau dort runter reisen wollte, für 4 Tage, aber das ist nicht passiert und dessen ist er sich "sicher", "das will ich auf gar keinen Fall". Und da wird er dann sehr bestimmt.
Er hat mich von dort aus angerufen und mir erklärt, er habe so ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, er könne mir doch so gar nichts geben, keine Perspektive. Er habe schon so vieles durch, er wüsste nicht, was er wolle. Er werde mir doch so nicht gerecht. Er hielte Trennung für die beste Lösung.
Ruft mich von dort an, wo ich ihn mir nicht "greifen" kann, das war feige, anders hätte er's wohl nicht geschafft, denn er kennt die dann von mir folgende panische Reaktion.
Ich habe geheult und gebettelt, dass er's nicht tut. Er hat versprochen, noch mal drüber nachzudenken. Und ich hab gesagt, er solle doch erstmal seinen Urlaub da unten geniessen. Dann habe ich 2 Wochen nichts gehört von ihm und als er wieder hier war, bin ich sofort hin (sicher auch wieder zu schnell, aber meine Nerven haben diese Unsicherheit nicht mehr mit gemacht) und er hat wieder "versucht" sich zu trennen.
Ich müsste doch mal drüber nachdenken,in mich hinein horchen, es wäre doch besser für MICH! Er könne mich nicht auf die Wartebank schieben. Er sei sich so "unsicher". Er könne im Moment mit niemandem zusammensein, nicht mal "mit sich selbst". Ich habe es abgewehrt, gesagt, dass er seine Zeit haben soll, aber warum denn gleich endgültig trennen??!!
Am Ende stand ein "mal sehen", als ich beim Gehen gefragt habe, ob wir nun getrennt seien, ob er mich verlassen habe...
Er hat Sachen von mir in seinem Apartment, keine Anzeichen, mir die zu übergeben...ich habe dann nach der Szene vom letzten Sonntag noch eine SMS geschrieben, ob er eine Andere habe (man weiß ja nie auch wenn ich's ihm nicht zutraue)und er meinte "bisher nicht, ich kann aber auch nichts ausschließen" und er werde es mir aber sagen, wenn...das müsste ich dann akeptieren wie er umgekehrt auch...?? häh? umgekehrt? Ich suche mir keinen Anderen! Auf so ne Idee komme ich nicht.
Und in dem depressiven Zustand, in dem er ist, wird ihn keine Frau ansprechend finden.
Und dann: wieso will er mir das dann sagen? Wenn er sich doch getrennt hat? Dann schuldet er mir doch keine Rechenschaft mehr!
Ich verstehe das alles nicht!!
Er will einen "Freundes- und Bekanntenkreis" aufbauen und man könne auch nicht wissen, wen man da kennen lernt...diese Bemerkung hat mich sehr verletzt! Mit mir will er nichts aufbauen, aber mit irgend einer anderen kann er sich's vorstellen??!! Aber vielleicht weiß er auch gar nicht, was er da redet und er will sich nur abgrenzen und mich auf Abstand halten und versteckt sich hinter so ner Theorie...ich hab ihm vor der Trennungssache Vorhaltungen gemacht, weil er mal bei friendscout geguckt hat (angeblich, um zu checken, ob ich da angemeldet sei!) und sich dann gleich mal ein Profil erstellt hat. Das wollte ich nicht akzeptieren, auch, wenn er geschworen hat, er würde ja niemanden suchen, nur "Freunde".
Nun hat er noch Urlaub die Woche und dann geht er wieder arbeiten und wir werden uns absehbar auch hier wieder sehen.
Ich hab ihm versprochen, ihm Zeit zu geben, Ruhe.
Das ist richtig, oder? Gibt es irgendwas, womit ich ihm helfe, außer, dass ich nichts fordere? Wie lang kann so was dauern?
Klar, ich will "mehr", eine Partnerschaft...er weiß im Moment nicht, was er will, nix festes wie's scheint, aber er ist kein Single, nie gewesen.
Wie lange dauert so eine Orientierungslosigkeit im Normalfall?
Darf ich noch hoffen oder akzeptiere ich einfach die Trennung nicht und will sie nicht sehen?
Er hat sich im Verlaufe unserer Beziehung schon öfter trennen wollen, ich habe es nie "akzeptiert", weil ich immer gespürt habe, dass er mich noch liebt und ich ihn. So etwas wollte und will ich nicht aufgeben, nur, weil er in einer Lebenskrise steckt.
Danke für eure Erfahrungen mit ähnlichen Situationen,
Norwood