Ich habe vor 3 Jahren einen Mann kennengelernt, der eine irre lange Ehe auf den Buckel hatte.Er hatte unheimliche Probleme zu betrügen,deshalb lief eine ganze Weile gar nichts, ausser eben diese Tiefe Verbundenheit und Liebe. Irgendwann konnten wir uns gegen unsere Gefühle füreinander nicht mehr wehren. Er sagte immer:er wird das nicht tun (seine Frau verlassen), aus Pflichtgefühl, Verantwortungsbewusstsein etc. Aber es kristallisierte sich mehr und mehr heraus, dass seine Ehe keine Ehe mehr war, sondern eine Funktionierende Zweckgemeinschaft in der er mehr Abstriche machen musste als sie.
So ergab es sich, dass er sich mehr und mehr mit dem Thema auseinandersetzte und dann endgültig die Trennung aussprach. Nun führen wir eine Beziehung.Das war aber ein langer Weg, der viel Kraft gekostet hat, auf beiden Seiten.
Meine Erfahrung ist die: Ein Mann hat unheimliche Probleme aus diesen Zwängen auszubrechen und wenn er noch so sehr will. Früher habe ich anders gedacht: "Wenn er mich liebt, würde er mich soch nicht so leiden lassen etc..." Er liebt mich, das weiss ich nun...aber auch Männer hören diese Geschichten, von wegen Geliebte betreiben das als Sport, verheiratete Männer aufzureissen und dann abzusäbeln, oder die Ehefrauen werden einen emotional erpressen und und und...
Mich würde mal interessieren...wer von den Geliebten wirklich ein Leben mit diesem Mann teilen will? Und mich würde auch interessieren, wieviele Ehefrauen ihren Mann halten wollen, weil es ihnen um den Menschen geht (und nicht Haus, Hof, Geld, Ansehen oder um nicht allein zu sein) .
Mittlerweile weiss ich,dass Liebe nicht fordert, verlangt...Liebe ist frei und Liebe muss sich entwickeln, da ist es nicht mit 6 Monate Wartezeit getan. Das ist ein gemeinsamer Weg und wenn ihr wirklich in euch hineinhorcht, wisst ihr ob es ein Kampf um des Sieges Willen ist, oder wirklich Liebe.
Wir jedenfalls haben es auf behutsamer Art und Weise geschafft.
Kritisieren möchte ich die Art von Geliebten, die einen Mann dazu bringen alles aufzugeben, um ihn dann im Stich zu lassen, sowas fügt einem einen echten Schaden zu. Und kritisieren möchte ich die Ehefrauen, die mit aller Macht versuchen ihren Ehemann zu halten, obwohl dahinter keine Liebe mehr steckt (emotionaler Erpressung, Drohungen etc.). Wenn er gehen will, dann lasst ihn doch gehen. Was kann euch im schlimmsten Fall passieren? Wenn ihr ihn mit Macht festhaltet, wird keiner von euch glücklich.
Diese Geschichten sind so individuell wie das Leben selbst. Kämpft, wenn ihr liebt, aber tut es nicht mit Druck und unbedacht.Und jetzt bin ich gespannt, wer mich so alles zwerpflücken wird... ;-)