Also irgendwie kam jetzt nochmal der Gedanke.
Ich leide an Depressionen und das schon cirka 20 Jahre lang.
Man diagnostizierte eine chronische Depression und ich nehme auch Medies. Es hat lange gebraucht die richtigen zu finden und viele negativen Symptome konnten damit ausgeschaltet werden.
Die chronische Depression unterscheidet sich ein wenig von der normalen. Man ist nicht vollkommen antriebslos, aber eigentlich immer etwas, halt nicht so ganz extrem.
Ich durchlaufe ständig Phasen in denen ich gedämpft wirke. Das war früher so schlimm, dass ich Jahre das Gefühl hatte wie auf Watte zu gehen, irgendwie neben allem, dem Leben zu stehen.
Ich finde durch Sport, Meditation, eine bewusst gewählte positive Art zu denken eine gewisse Verbesserung.
Trotzdem gibt es immer wieder Phasen, in denen alles sinnlos erscheint, diese ewigen Gedanken an das Thema, dass ich immer kämpfen muss, machen mich manchmal hoffnungslos.
Immer wieder tauchen Kommentare auf, man sehe traurig, müde, erschöpft aus. Das stört mich extremst, macht mich verletzlich und so versuche ich seit Ewigkeiten fröhlich zu wirken, da ich diese Bemerkungen ganz furchtbar finde.
Ich versuche am Ende jeden Tages das Gute zu sehen, auch wenn es mir noch so schlecht ging.
Ich habe durch meine komische Art, die sich dadurch auszeichnet, dass ich irgendwie neben mir stehe schon Jobs verloren, bin auch nur begrenzt belastbar und muss extremst darauf achten mich immer gut zu entspannen, sonst geht gar nichts mehr.
Habe wirklich alles, alles an Therapiemaßnahmen, Medies durch, auch eine tiefenanalytische Therapie über viele Jahre, die wirklich sehr sehr gut war, somit kenne ich die Ursachen. Trotzdem, dieses Greul bleibt immer, es ist wie Herpes, der ja auch, einmal gehabt, immer wieder zum Ausbruch kommt.
Ich habe manchmal große Angst, dass diese Pestkrankheit den Rest meines Lebens bestimmt und ich mache es schon wie Robby: Ich setzte dem Leben extremst positives entgegen, versuche viel zu lachen, mich abzulenken, immer etwas besonderes zu machen. Aber dann denke ich: Am Ende des Tages hat er doch den Kampf gegen diese tückische Krankheit verloren. Ich will ihn nicht verlieren. Aber ich habe Angst, Angst, wenn es wieder mal so weit ist, dass ich mich irgendwie neben den Menschen fühle, verdammt in eine eigene Parallelwelt, in der ich nicht sein will.
Ich will leben, aber ich bin auch vor einiger Zeit wegen dieser Krankheit verlassen worden. Dann denke ich, dass es ja auch wirklich eine Zumutung ist für jemanden an meiner Seite, obwohl ich ja einen reflektierten Umgang damit habe, aber ich brauch extremst viel Auszeiten, Zeit für mich.
Ach vielleicht fallen dem ein oder anderen ja ein paar Worte ein.