heber_11928268Konfus
Hallo,
vielen Dank nochmal für Deine/Eure Antwort. Ich bin etwas spät dran, ich weiß, aber meine Gedanken sind gerade sehr wirr. Wir haben uns an einem Abend zusammengesetzt und geredet, d.h. ich hab ihn direkt aber respektvoll darauf angesprochen, doch bitte mal zu erklären was los sei. Ich war auch mucksmäuschenstill und hab ohne einen Kommentar ihn vollends ausreden lassen. Es war mir wichtig einfach mal zu hören, was denn ihn ihm vorgeht und warum er so verbittert ist. Ich bat ihn aber darum, respektvoll zu bleiben und sachlich, damit wir normal darüber reden und nicht streiten. Er erklärte mir dann, daß ich eben allein durch die Frage, was denn mit ihm los sei, ihn so verletze und wütend mache, weil er dadurch das Gefühl bekäme, etwas Negatives zu sein. Er sei auch sehr verletzt durch viele Verhaltensweisen von mir und obwohl er es mir schon gesagt hätte und wir auch schon über viele Sachen gesprochen hätten, würde ich vieles nicht einhalten. Als er fertig war mit Reden, versetzte er mir eine verbale Ohrfeige in dem er mir sagte: "So, ich bin fertig, jetzt kannst Du anfangen zu streiten."
Weißt Du, allein durch diesen Spruch bin ich wie gelähmt. Selbst wenn ich mir die größte Mühe gebe und noch so sehr versuche "normal" zu sein, schlägt er um sich bzw. auf mich drauf. Naja, ich hab mir sehr viele Gedanken dazu gemacht und mußte einsehen, daß er mit vielem Recht hat und ich mich momentan wirklich im Kreis drehe.
Wir hatten uns dann hinterher sehr gut verstanden und es war einigermaßen ruhig. Doch meine innere Traurigkeit und diese Enttäuschung war bzw. ist immer noch da und ich hab ihm das heute versucht zu erklären. Ich hab ihm auch gesagt, daß ich damit gerechnet hätte, daß er mich versteht, weil es ihm ja auch oft so gegangen ist, er sich nur noch verkrümeln wollte, selber oft deprimiert war und einfach nur jemanden brauchte, der ihn festhielt. Und ich behaupte, daß ich immer für ihn da war, aber nun eben auch selber mit seiner Krankheit, mit seinen Ängsten und allem auch zu Kämpfen habe und mir auch Gedanken dazu mache. Er ist mir doch nicht egal. Würde ich denn sonst hierbleiben? Schon am Anfang der Beziehung ging es ihm sehr schlecht und ich hab dann einfach meine Sachen gepackt und bin zu ihm gefahren. Wir wohnten damals ne Stunde auseinander, doch es war mir wichtig ihm zu zeigen, daß er auf mich zählen konnte. Sicher, ich hab ihn auch in der letzten Zeit oft enttäuscht oder verletzt, doch sprachen wir immer darüber und ich versuchte, so gut ich es eben konnte, wieder zu bereinigen. Doch mir kommt es so vor, egal was ich auch versuche, es ist nicht richtig, es ist alles total verkehrt und unnütz. Ich drehe mich im Moment im Kreis und komm da nicht mehr raus.
Er zeigt seine Gefühle nicht oft. Er ist nicht der Typ dazu. Zu Hause ist er schon ein Kuscheltyp, aber zeigt seine Zuneigung ganz selten wenn wir gemeinsam weg sind. Händchenhalten ist da schon ein kleines Wunder. Aber das ist seine Art und das ist auch ok so. Er ist eher derjenige, der dann kalt und verbal verletzend wird. So macht er sich eher bemerkbar. Zu zeigen, wie sehr er Jemanden liebt, macht er oft durch nette Kleinigkeiten, in dem er zum Beispiel irgendwas wegräumt, oder Essen kocht und die Zutaten in Herzform serviert. Er ist tief im Inneren ein ganz toller Kerl und so hab ich ihn vor Jahren auch kennengelernt, aber im Moment komm ich mit ihm nicht klar und verstehe leider sein Verhalten nicht, genauso wenig wie ich mich im Moment selber nicht verstehe und mich wie gelähmt fühle. Ich kann ihn nicht einschätzen im Moment, jedes Wort lege ich schon auf die Goldwaage, weil ich nicht weiß, was ist richtig und was falsch, bzw. was verletzt ihn und was nicht. Er kann es mir auch nicht sagen. Als ich ihn fragte, meinte er nur, er könne nicht verstehen, daß eine Frau mit 34 nicht wüßte wie man fragt.
Mit solchen Antworten kann ich nichts anfangen und es wird mir allmählich wirklich zu kompliziert. Das Ganze spitzt sich mittlerweile schon so zu, daß ich glaube, eine Trennung JETZT wäre besser, bevor es zu einem Rosenkrieg kommt. Aber er möchte sich nicht entscheiden. Was kann ich denn da noch tun? Einerseits möchte ich ihn nicht verlieren, andererseits möchte ich mich aber auch nicht aufgeben und mein Leben nur nach seinen Launen richten.
Es fällt mir wirklich schwer, da im Moment einen klaren Gedanken zu fassen, bzw. eine Entscheidung zu fällen.
Puuh, das war wieder ziemlich viel "Stoff", nicht wahr? Vielleicht sollte ich doch noch ein Buch schreiben ...
Danke für's Lesen!
Liebe Grüße
Amazone