Hallo in die Runde :-)
Ich hoffe, hier ein paar Ratschläge und Meinungen zu meiner Situation zu finden.
Ich (24) bin seit fast einem Jahr mit meinem Freund (33) zusammen, es ist eine Fernbeziehung. In den ersten Monaten war die rosarote Zeit, total verliebt und glücklich. Doch jetzt nähert sich der Boden der Realität bedrohlich. Über zwei gravierende Probleme habe ich mit ihm bereits offen und ehrlich gesprochen: Seine chronische Besserwisserei mir und allen anderen gegenüber und dass er mir nicht vernünftig zuhört und mich andauernd unterbricht. Er gelobte Besserung, die auch eintrat, aber er ist doch sehr "merkbefreit", man muss ihn also auf sein verletzendes Verhalten oft hinweisen. Einmal kamen mir nach einer herablassenden Klugscheißer Bemerkung in der Öffentlichkeit die Tränen, er bemerkte es einfach nicht.
Mir ist im Laufe der Beziehung aufgefallen, dass wir in vielen Dingen einfach sehr unterschiedlich sind: Ich schätze Freundlichkeit und Toleranz und bin ein optimistischer Mensch. Er ist laut eigener Aussage "manchmal gerne ein A-loch", sieht alles immer negativ und regt sich schnell über alles mögliche auf. Außerdem mag ich Bescheidenheit sehr, bescheiden ist er leider nicht wirklich. Außerdem lästert er gerne über andere und macht abfällige Bemerkungen (zu dick, zu dünn...), während ich sowas gar nicht mag. Das habe ich auch schon deutlich gemacht, aber er macht dennoch immer wieder. Dazu kommt ein unterschiedliches Nähebedürfnis. Obwohl ich das bereits angesprochen habe, respektiert er oft genug nicht, dass ich nicht andauernd kuscheln möchte. Ich habe das Gefühl, dass er mir meine positive Energie wie ein Vampir nimmt.
Eigentlich muss man über solche Dinge auch reden, aber bringt das überhaupt was? Oder sind es einfach seine naturgegebenen Charakterzüge? Und wäre Kritik in so vielen Punkten für ihn nicht einfach nur niederschmetternd?
Ich wäre wahrscheinlich schon wesentlich näher an einer Trennung, zumal ich merke, dass ich keine große Lust habe, ihn zu treffen und auch immer weniger Lust in anderer Hinsicht habe - Gefühle und Sex kann ich einfach nicht trennen. Allerdings hat er mittelschwere Depressionen (medikamentös eingestellt und teilweise ist er in Therapie) und fiel in ein tiefes Loch, nachdem sich seine damalige Freundin von ihm trennte. Das möchte ich ihm nicht antun, zumal er kaum Freunde hat und seine Familie recht weit weg wohnt, sodass ihn eventuell niemand auffängt. Aber ich weiß nicht, ob ich dauer darum herum komme.
Dazu kommt, dass mich wirklich sehr liebt, er oft über Heiraten und Kinder spricht. Es würde ihn sehr verletzen, zu erfahren, dass er für mich nicht der Mann fürs Leben ist.
Würde mich über Antworten freuen.
Liebe Grüße