Hallo liebes Forum!
Zu meiner Situation: Ich (23) und mein Freund (24) sind mittlerweile seit 9 Jahren zusammen. Seit 5 Jahren wohnen wir auch zusammen. Wir sind die jeweils erste Beziehung des jeweils anderen und hatten auch nie andere Sexualpartner. Eigentlich läuft alles sehr harmonisch zwischen uns ab. Wir können gut zusammen wohnen, wir haben immer ein Gesprächsthema, lachen viel und streiten auch nie. Vor 5 Jahren wurde mein Freund depressiv, was er jetzt zwar gut im Griff hat, allerdings hat sich sein Wesen etwas verändert (autoaggressiv, keine Geduld mit sich selbst, pessimistisch) was mich doch viel Kraft kostet. Unser Sexleben war immer okay, aber nichts wirklich besonderes.
Allerdings habe ich in den 9 Jahren Beziehung immer wieder meine Zweifel gehabt ob es eben nicht zu früh war, als wir zusammengekommen sind ergo keiner hat andere Erfahrungen bzw ob es nicht vielleicht einen "besseren" Partner gibt für jeweils meinen Freund oder mich. Diese Zweifel sind immer wieder gekommen und nach einiger Zeit wieder verschwunden. Allerdings sind sie innerhalb des letzten Jahres sehr präsent geworden. Noch dazu habe ich das Gefühl als ob ich mich im letzten Jahr langsam entliebt hätte. Wie gesagt, wir harmonieren sehr gut im Zusammenleben, allerdings habe ich eher das Gefühl als würde ich ihn als besten Freund lieben und nicht mehr als Partner. Also ich bin z.B. nicht mehr eifersüchtig, obwohl ich das früher schon sehr war, oder ich genieße das Alleinesein in unserer Wohnung sehr, ich muss ihm nicht mehr alles erzählen usw. Außerdem fallen mir natürlich andere Männer auf und stelle mir vor wie es mit diesen wäre. Bin also dementsprechend auf jeden Fall sehr neugierig und denke mir ca so "War das schon alles?".
Ich habe auch schon zwei Mal ein ausführliches Gespräch mit meinem Freund geführt wo ich ihm meine Gefühle erklärt habe. Allerdings war er da der Meinung, dass er mich immer noch liebt und nicht die Absicht hat, etwas zu beenden was nach seinen Worten "eh passt". Allerdings widerstrebt mir dieses "eh passen" da für mich eine Beziehung und eine leidenschaftliche Partnerschaft doch etwas anderes bedeutet als einfach nur "passen". Außerdem hat er noch gesagt er wäre zwar traurig wenn ich einen Schlussstrich ziehen würde, aber er würde es akzeptieren und ich kann ja schließlich nichts für meine Gefühle.
Seit diesem Gespräch lässt er sich aber garnichts anmerken und macht einfach so weiter wie bisher. Ich habe momentan das Gefühl als würde ich einfach nur Zeit hinausschieben. Weil wenn er von Heirat und gemeinsamer Eigentumswohnung etc redet, bekomme ich regelrechte Panikattacken vor Angst und Unsicherheit. Also quasi, ich halte ihn hin bis ich irgendwann wenn er mir einen Antrag macht, nein sagen muss weil das dann die letzte Instanz ist. Und das kommt mir maßlos unfair vor...
Auf der anderen Seite kann es ja sein, dass ich gerade durch den typischen Mitte-20-Freiheitsdrang eine falsche Sichtweise annehme und mich von dieser blenden lasse. Er ist nämlich ein super Typ und verdient eine Freundin, die ihn über alles liebt. Ich will ihm ja auch nicht wehtun, da ich ihn sehr gerne mag und 9 Jahre schon eine sehr lange Zeit sind.
War jemand von euch in so einer Situation und kann mir vielleicht Anregungen geben?
Danke und lg :)