maja_12827155Genau...
und warum musst Du "etwas besonderes sein" oder "Dir das einreden" - damit Du mit Dir zufrieden sein kannst?
Echt jetzt? Alles unter olympisches Gold ist nichts wert?
Schlag das Wort "besonders" doch noch mal nach. ;) Jeder hat etwas ganz kleines besonderes an sich. Aber wirklich besondere Menschen sind zutiefst selten. Per Definition.
Menschen, die man wirklich braucht, übrigens auch.
Dreh den Spiess mal um. Schreib Dir mal (in Ruhe für Dich selbst) auf, wie Du denn sein müsstest, damit Du Dich selbst akzeptieren würdest. Was müsste anders sein, damit Du Dich auch toll findest? Eines ist dabei ganz wichtig: Nur aus Dir selbst heraus schreiben. Kein "viele Freunde". Kein "sie sagen mir, ich sehe schön aus" - o.ä. das ist tabu. Und auch kein "schöner, schlauer, erfolgreicher" - sondern genauer: "Körbchengrösse D, Wespentaillie, blonde lange Haare bis zum Ar***, Lederklamotten und High Heels!"
Einfach so alles runter schreiben, 2 Tage zur Seite legen und dann wieder lesen. Aber wirklich auch aufschreiben, nicht nur darüber nachdenken.
Vergleiche das mal mit anderen Menschen, die Du selbst akzeptierst und respektierst.
Erfüllen die diese Anforderungen auch? Garantiert nicht.
Aber Du selbst bist ohne nichts wert? Warum denn?
Selbstbewusstsein hat ausserdem viel mit "na und?!?" zu tun.
Du sagst "Ich möchte gern durchs Leben gehen und mich nicht ständig über die Dinge, die ich nicht so gut gemacht habe ewig ärgern, weil sie mir dann hoffentlich einfach viel weniger ausmachen."
Nun... hat schon damit zu tun. Nur ist es eher umgekehrt. Wenn man eigene Fehler völlig ignoriert und nur mit den Schultern zuckt, wird man ein arrogantes @rschloch.
Wenn man sie zu persönlich nimmt und zu sehr darauf herumkaut, wird man unsicher, man zermatscht sich das Selbstbewusstsein. Man muss Fehler akzeptieren - und auch analysieren, ja.
Aber Fehler sind fast nie ein echtes Drama.
Passieren.
Immer und jedem.
Kann man nie ausschliessen.
Deswegen ist unsere Welt so, dass sie mit Fehlern klar kommt, so lange sie nicht zu oft wiederholt werden. Es gibt keinen echten Grund dafür, die als Drama zu behandeln, das sind sie nicht.
Kannst Du das im Job? Oder kaust Du da auch so daran?
Beruflich wie privat: mit Fehlern und Schwächen umgehen zu lernen ist für mich der erste Schritt.
Es ist etwas passiert. Ok. Punkt 1: dazu stehen. "Es ist passiert:..." ohne Rechtfertigungen, ohne episches "aber..." Punkt 2: welchen Fehler habe ich gemacht? Warum? Punkt 3: wann könnte mir das wieder passieren? Warum? Was kann ich dagegen tun?
Alles kurz. Schreibe es nötigenfalls auf und versuch unter 3 Sätzen zu bleiben, in denen weder "wäre" noch "hätte" / "könnte"... noch andere Personen vorkommen.
Und von da an blocke alles, was Dir dazu mit hätte / wäre / könnte einfällt, völlig ab. Das ist der Teil, der Dich fertig macht. "Wäre" IST nicht und "hätte" HAT nicht. Es zerfleischt Dich nur.
Diese Welt verzeiht fast alle Fehler.
Andere Menschen verzeihen fast alle Fehler.
Es
ist
KEIN
Drama.
Wenn Du keins daraus machst.