Hallo zusammen,
wie viele in diesem Forum leide ich gerade an heftigen Liebeskummer, den ich kaum bewältigen kann.
Ich (41) erzähle Euch deshalb einfach mal meine Geschichte, in der Hoffnung mit dem Schmerz besser umgehen zu können und Euer Feedback zu bekommen:
Vor 5 Jahren stand ich mit meiner damaligen Beziehung (wir haben 5 Jahre zusammengelebt) vor dem aus.
Wie es das Schicksal so will, lernte ich just in der Trennungsphase eine Frau (40) kennen, die mir sehr gefallen hat.
Ich stand während der Trennungsphase also tatsächlich zwischen 2 Stühlen.
Meiner alten Beziehung habe ich aber keine Zukunft mehr beigemessen, so daß es kam wie es kommen mußte.
Wir trennten uns, und ich kam mit meiner neuen Freundin zusammen.
Das meine alte Beziehung unter der Trennung gelitten hat, glaube ich nicht, was auch unter anderem daran liegen dürfte,
das Sie bis heute nichts von den Geschehnissen weiss.
Für meine neue Freundin, war diese Zeit allerdings eine enorme Belastung, denn Sie hatte sich in mich verliebt,
aber ich brauchte meine Zeit für die Trennung und den Abschluss mit dem Alten.
Meine neue Freundin kam aus einen Dorf etwa eine Stunde von meinem Grossstadt-Wohnort entfernt.
Hier trafen zwei Welten aufeinander. Landei (nicht abwertend gemeint) trifft Städter.
Alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern, selbst seit 6 Monaten von ihrer Ehe getrennt, trifft auf mich.
Mich hatten diese Unterschied sehr gestört.
Insbesondere hatte mich belastet, das mein Bildungsniveau höher war als Ihres und das unsere Einkommensunterschiede sehr deutlich sind.
Dieses fehlende Kräftegleichgewicht hatte dann zur Folge, daß ich meine neue Freundin sogar im meinem eigenen Freundeskreis anfänglich verleugnet hatte.
Ich schämte mich irgendwie für Sie. Ich bin da nicht stolz drauf, aber so war es nunmal.
Auf der anderen Seite hatte diese Frau eine faszinierende Ausstrahlung auf mich.
Sie war so hübsch und körperlich anziehend und ich fühlte mich in Ihrer Gegenwart unglaublich geborgen.
Ich begann zu begreifen, daß ich mit ihr einfach glücklich war.
Mein Kopf war plötzlich abgeschaltet und ich hatte mich in sie verliebt, was ich niemals für möglich gehalten hätte.
Mir war es egal was meine Freunde sagen oder denken. (Sie war in meinem Freundeskreis übrigens dann auch sehr beliebt - Wie dumm von mir also)
Wir beiden waren einfach sehr glücklich miteinander und die Schwierigkeiten der Fernbeziehung bewältigten wir irgendwie.
Sie war meine seelische und moralische Stütze und ich ihr starker Problemlöser.
Trotz aller Unterschiede hatten wir eine traumhafte Beziehung und ergänzten uns durch unsere Stärken.
Wir wirkten überall als sehr glückliches Paar und das waren wir auch.
Im Lauf der Zeit kam bei uns das starke Bedürfnis auf zusammenzuziehen.
Bei ihr war das Bedürfnis zunächst stärker ausgeprägt als bei mir, denn ich erkannte,
daß es kaum eine Möglichkeit gab diesen Wunsch zu verwirklichen.
Stabilität für die Kinder auf dem Dorf stand im Konflikt zu meinem beruflichen Verpflichtungen in der Stadt.
Im Dezember 2011 (nach 5 Jahren), gab es aber das erste Mal eine Chance auf eine aussichtsreiche Lösung,
denn das eine Kind sollte die Schule beenden und eine Ausbildung beginnen in einer Stadt die auf halber Strecke gelegen ist.
Ganz klar, das war die Gelegenheit für uns zusammenzuziehen in dieser Stadt.
Heute weiss ich daß meine Freundin noch im Dezember 2011 ihrer Freundin vorschwärmte
wie glücklich sie in der Beziehung mit mir sei und wie sehr sie sich freut,
das wir offenbar eine Lösung für unsere Fernbeziehung finden.
Ich muss es nochmal betonen:
Wir waren auf dem Höhepunkt unsere Beziehung. Glücklich und verliebt.
Und dann kam der Absturz:
Mitte Dezember 2011 lernt meine Freundin abends einen anderen Mann kennen, der aus ihrer Gegend stammt und wohl eher der "Dorf-Typ" ist.
Ich wurde innerhalb von 2 Wochen komplett ausgetauscht.
Ich will nicht sagen, das meine Freundin es sich leicht gemacht hat,
denn Sie hat genauso wie ich in dieser Zeit 6 Kilo abgenommen....
...aber ich habe sie verloren. Sie hat sich für den anderen enschieden.
Sie hat sich schlicht von heute auf morgen in einen anderen Mann aus ihrer Gegend verliebt und mich zu den Akten gelegt.
Ich bin völlig verzweifelt und verstehe die Welt nicht mehr und hätte nie gedacht, daß uns das passieren könnte.
Ich lese immer wieder, daß man sich nicht verliebt, wenn man in seiner Beziehung glücklich ist,
aber das scheint einfach nicht zu stimmen, denn ich weiss, das wir glücklich waren.
Jetzt im Nachhinein werden von Ihr einige negative Punkte unserer Beziehung als Grund "vorgeschoben",
und sicherlich ist nicht immer alles rosa rot gewesen, aber wir hatten keine Beziehungsprobleme.
Selbst unsere Sexualität war mehr als in Takt (was nach 5 Jahren ja eher ungewöhlich ist).
Die Gründe die ich heute von ihr genannt bekomme:
Es wäre in unserer Beziehung immer nur um mich gegangen und die ständigen Fahrereien wären zu belastend gewesen.
Ich verstehe zwar was Sie mir damit sagen will und gebe ihr auch teilweise Recht, aber wir (also auch sie ) waren dennoch glücklich.
Und eine Lösung für die Fernbeziehungsproblematik war doch jetzt in Sicht.
Mich würde interessieren, ob mir jemand erklären kann, wie es passieren kann, das man sich verliebt,
obwohl man doch in der eigenen Beziehung glücklich ist.
Vielleicht ist einem von Euch sowas sogar schon mal passiert, dann würde mich Eure Meinung interessieren.
Danke für Eure Rückmeldung schon mal vorab.