merida_12158479Ich weiß nicht...
...ob ich das richtig formulieren kann, aber ich versuchs mal.
Man lernt jemanden kennen, man verliebt sich und dann irgendwann entschließt man sich, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Man heiratet, bekommt vielleicht auch Kinder, unterstützt sich gegenseitig im Leben und beim beruflichen Weiterkommen. Die Jahre ziehn ins Land. Der Alltag ist schon lange Normalität. Die Gewohnheit wird zur Vertrauten.
Und dann erfährt man, dass es keine Normalität gibt, denn der Partner hat eine Affäre. Die Gewohnheit ist weg, man steht wie unter Strom. Jedes Wort, jede Geste wird zu etwas besonderen, denn es könnte ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass etwas falsch läuft. Und ehe man sich versieht ist der Schmerz die Vertraute und die Angst der Alltag.
Durchhaltevermögen ist eine gute Sache. Man kann damit sicher die eine oder andere Krise überstehen. Aber jede Krise sollte auch einmal vorbei sein. Wieviel Zeit erscheint angemessen, um eine Ehe zu retten? Wieviel Zeit gibt man sich, bis man erkennt, dass man soviel Schmerz nicht verdient hat? Ist ein Ausstieg überhaupt möglich?
Versteh' mich bitte nicht falsch. Ich versuche herauszufinden, ob es tatsächlich so etwas wie eine Schmerzgrenze gibt. Wir haben doch alle unsere eigenen Vorstellungen von richtig und falsch. Anders gesagt - mir erscheint es nicht richtig, zu leiden ohne dass ein Ende in Sicht ist. Was ist der Preis? Und damit meine ich sowohl den, den man zahlen muss, als auch den, von den man glaubt, dass er einen zusteht, weil man doch "durchgehalten" hat.
LG
Angie (die sehr nachdenklich und ein bisschen traurig ist)