hallo.
ich (23) bin seit fast zwei monaten von meinem freund (23) getrennt. schluss gemacht hatte ER - und ER ist derjenige, der einen neuanfang möchte. ich eigentlich auch, aber da gibts ne sache, an der ich immernoch zu knabbern habe.
dazu muss ich sagen, dass andere diese sachen womöglich als gar nicht so schlimm empfinden. ich weiß, dass ich extrem sensibel bin und andere frauen viel mehr "mit sich machen lassen" (aber, ob das so gut ist?!). dazu kommen leichte bis mittelstarke depressionen und angststörungen (nehme seit einem jahr auch tabletten dagegen, aber meine ärztin meinte, ich kann die langsam wieder absetzen :) ) ein objektiver rat, ob ich vielleicht überreagiere, wäre auch ganz hilfreich für mich.
ich erzähl mal von vorne:
wir führten ein halbes jahr eine wundervolle beziehung. nur eine sache zog sich wie ein roter faden durch unsere beziehung: seine ex. sie mischte sich ein, machte mich schlecht vor anderen (auch vor ihm), es war die hölle für mich. teilweise kam es mir so vor, als wenn er sie nicht verletzen möchte und dabei keine rücksicht auf mich nimmt! wir ließen z.b. vor weihnachten einen gemeinsamen tagesausflug ins ausland ins wasser fallen, weil er sich lieber mit seinen freunden treffen wollte (wo sie auch dabei war, sie arrangierte das treffen sogar und lud ihn auch ein). ohne mich wollte er aber (zum glück!) nicht hin. ich hätte ihn da eh nicht allein hingelassen ;) das passte ihr aber nicht. sie zickte rum, beschimpfte mich, und das resultat war dann, dass er (wieder mal) total angepisst war von ihr und wir stattdessen den abend zuhause zu zweit dvd guckten. wir waren also weder beim treffen noch auf unserem ausflug (den ich uns auch noch zum jubiläum schenkte). bis heute haben wir ihn nicht nachgeholt. (nicht falsch verstehen, ich mag seine freunde und hatte mich auch auf das treffen gefreut, abgesehen davon, dass sie mit dabei war, natürlich). solche situationen gab es zuhauf.
die andere sache, die mich belastete:
aufgrund meiner uni hatte ich weniger zeit für ihn, was ihn auch belastete. aus frust fing er zu den unmöglichsten zeiten streit (wegen NICHTS) an (und trennte sich teilweise sogar im affekt von mir!). entweder spät in der nacht, wo ich am nächsten morgen früh rausmusste. oder einen tag vor einer wichtigen klausur. oder ein paar stunden vor meiner geburtstagsparty (die zum glück ein paar tage nach meinem geburtstag stattfand!)
fazit:
anfangs hielt ich SIE (seine ex) immer für den störfaktor in unserer beziehung, bis mir dann irgendwann klar wurde, dass ER nur derjenige ist, der ihr überhaupt den raum in unserer beziehung ließ, und sie gar nich der hauptgrund für unsere streitereien ist (sondern seine unfähigkeit, sie ein für alle mal in ihre schranken zu verweisen oder ihr gleich aus dem weg zu gehen).
den fehler hat er jetz zwar eingesehen und ich glaub ihm auch, dass sowas nich wieder vorkommen wird, aber das vertrauen in dieser hinsicht ist dennoch arg gestört. ich glaub jetzt liegts nur noch an mir, ob ich ihm das verzeihen kann (oder es "vergessen" kann), aber ich habe das gefühl ich bin nicht stark genug dafür.
wir rauften uns in den letzten wochen wieder etwas zusammen, wir konnten normal miteinander schreiben und es fiel des öfteren das wort "neuanfang". er hat seine fehler eingesehen, liebt mich über alles usw..
er weiß dass ich vorsichtig geworden bin und zeit brauche. ich will nicht nochmal wegen sowas meine wertvolle zeit (die ich für die uni brauche) verschwenden. wir treffen uns wieder, haben uns auch wieder geküsst und in einem bett geschlafen (aber noch nicht miteinander, das kann ich noch nicht).
aber dann frag ich mich: andere beziehungen überleben sogar seitensprünge, warum tu ich mich dann schon mit sowas schwer, es zu verzeihen? ok, ich bin zum ersten mal in solch einer situation. und man lernt ja erst durch erfahrung. aber ich glaub, wenn ich ihn noch richtig doll lieben würde, wärs auch was anderes, aber seit diesen geschichten hat sich das alles so abgekühlt bei mir... ich hab ihn zwar immernoch lieb und stell mir vor wie schön es wäre, mit ihm den sommer zu verbringen und so... aber irgendwie hat das hin und her soviel kaputtgemacht. obwohl er sonst wirklich ein total lieber mensch ist.
ich weiß, dass SIE keine bedrohung mehr für mich/uns darstellt. ich weiß auch, dass er sich geändert hat, was diese sache angeht (ich weiß, man tut es nicht, aber aufgrund seiner lügen anfangs hab ich in der letzten zeit öfter mal "nachgeguckt"... die beiden haben wirklich keinen kontakt mehr). aber: wenn er was mit seinen freunden macht, ist sie oft dabei. und wenn ich mitkomme, lauf ich ihr zwangsweise über den weg. das wiederum ist der grund, dass ich mich so schwer damit tu, ihm sein monatelanges rumgeeiere zu verzeihen...
mein bester freund rät mir, es trotzdem nochmal zu probieren (wir würden eh so gut zueinander passen etc. ;) ). und er (mein ex) bereut es ja. und meine freundin meint zu diesem thema, er soll seine ex vollkommen aus allem "löschen" (handy, freundesliste in unserer lieblingscommunity usw.).
was meint ihr dazu, würde das helfen, oder würde ich damit zuviel von ihm verlangen? ich will ja nicht, dass er sein leben umkrempelt, nur weil ich mit ner alten sache nicht klarkomme ;) andererseits, wenn sie ihm wirklich mittlerweile egal ist (wie er immer behauptet), dann kann er sie auch aus allem löschen, oder?
und was meint ihr zum thema: "vergeben - aber nicht vergessen können"? hab ich ihm überhaupt schon vergeben? ist es wirklich das richtige, es nochmal miteinander zu probieren?
ich weiß, ich habe sehr viel geschrieben, aber es wäre echt lieb wenn mir irgendjemand (außenstehendes) einen rat geben könnte. ich dreh hier echt bald durch, weil ich mir soviele gedanken mache.
danke im voraus!!!