Eigentlich fing alles mit der Rückkehr in meinen Beruf nach der Elternzeit an. Die Elternzeit an sich mit Baby habe ich zwar als gar nicht so belastend empfunden, aber es gab belastende Umstände, die dazukamen.
Getrennt schlug ich mich von Geburt meines Sohnes Alleinerziehend durch. Auch das empfand ich als irgendwie gangbar, es dauerte eine Zeit alles in eine positive Richtung zu lenken, aber wir bewältigten den Alltag.
Es kam dann eine emotional mehr als belastende Beziehung dazu. Diese entwickelte sich am Anfang sehr positiv, bis ich dann irgendwann aufgrund bestimmter Gegebenheiten mit Schlafstörungen, Antriebslosigkeit reagierte. Beziehung ging von seiner Seite aus vor knapp einem Jahr in die Brüche, worunter ich auch sehr litt, da ich immer für die Beziehung gekämpft hatte und viel zu sehr für ihn einstand.
Hinzu kam ein Umzug in eine vollkommen renovierungsbedürftige Behausung, die ich größtenteils alleine meisterte. Ich war irgendwie zwei Jahre lang stark, meisterte das alles und stürzte mich zwei Jahre nach der Geburt wieder in meinen alten Beruf, alte Firma zurück.
Und da fing es an: Ich fing an auf alles mehr als gereizt zu reagieren, flippte bei jeder Kleinigkeit aus, musste mich am Arbeitsplatz beherrschen und platzte nach jedem Arbeitstag förmlich. Ich kam irgendwie nie zur Entspannung und verlor dann meinen Job. Wurde knapp zehn Wochen frei gestellt und nutzte diese Zeit mal einfach für mich. Ich wollte so wenig Konfliktpotenzial an mich heranlassen, mich ausruhen. Habe in der Zeit wirklich nur gemacht was mir gut tat. Mich mit Leuten umgeben, die mir gut taten.
Frohen Mutes suchte ich mir ein neues Arbeitsumfeld. Bin auch zufrieden damit. Ich bin nicht mehr so viele Stunden beschäftigt.
Mir kommt auch Erleichterung in der Kindererziehung durch außenstehende Personen und den Vater zu Gute, habe also auch Abende, an denen ich etwas machen kann, was mir gut tut.
Trotzdem bin ich irgendwie wieder so extrem reizbar, habe ganz schnell das Gefühl schnell überfordert zu sein, alles ist mir zu viel. Alles ist nur noch Kampf, ein Zusammennehmen.
Zwar empfinde ich schon positiv allem Gegenüber und bin auch meist frohen Mutes, aber trotzdem fühle ich mich extrems dünnhäutig, genervt, überfordert. Wie kann ich diesem Teufelskreis entkommen, wenn schon eine so lange Pause nicht gereicht hat mein Nervenkostüm wieder ein wenig dicker werden zu lassen?
Danke schon jetzt für Antworten!