Seit gut sechs Jahren führe ich eine Fernbeziehung zu einer verheirateten Frau mit anfangs drei minderjährigen Kindern. Wir sehen uns so alle drei bis vier Wochen für 2-3 Tage und einmal im Jahr etwas länger, aber telephonieren und mailen oft mehrmals täglich.
Die Anziehungskraft ist da, sowohl emotional wie körperlich.
Mit dem Ehemann läuft angeblich nichts mehr (für mich auch glaubwürdig), er weiß "offiziell" nichts (faktisch aber bestimmt schon).
Weihnachten und Silvester haben wir also addiert 12 mal getrennt verbracht, sie "muss für ihre Kinder da sein" (jetzt ist der kleinste 15).
Das ist mir schon lange zu wenig. Sie ändert aber nichts !
Als ich in ihrer Stadt eine Wohnung gemietet hatte, um sie nicht unter sofortigen Entscheidungsdruck zu setzen, aber doch die Entwicklung voranzutreiben, hat sie mich sofort bedrängt, die Entscheidung rückgängig zu machen (das war vor 3-4Jahren !). Jetzt hat sie sogar eine Zweitwohnung in der Stadt, in der ich wohne, die sie ein wenig als ihren Rückzugsort verteidigt, dort wohnt auch ein erwachsener Sohn.
Nachdem das so ein paar Jahre hinging, habe ich auch mal versucht, über Internet-Börse eine "Alternative" zu finden, auch bei einer Tanzbekanntschaft hätte ich vielleicht eine Chance gehabt ... ergeben hat sich letztlich nichts, ich war ja auch zeitlich und emotional nicht frei und dadurch wenigstens zu wählerisch oder nicht "dahinter". Sie hat das auch mal mitbekommen... mit derjenigen war aber schon klar, dass es eher nicht passt.
Wenn ich Sie zu Veränderung dränge, wirft sie mir vor, ich gäbe ihr nicht die benötigte Verbindlichkeit, mir wäre die lockere Beziehung ganz recht, ich wäre der Meinung, sie wäre mir nicht klug, chic, reich ... genug. Wir sind schon unterschiedlich, ich bin sicherlich der aktivere, autonomere von uns beiden, aber Gegensätze ziehen sich ja auch an ...
Aber wie soll ich ihr Verbindlichkeit geben, wenn ich gar nicht weiß, wie eine richtige Beziehung mit ihr funktioniert?
Die Ehe funktioniert ja jedenfalls nicht.
Gleichzeitig ist sie ziemlich eifersüchtig, z.B. wenn wir zusammen zum tanzen gehen (ihr Vorschlag) und ich dann mit einer andern tanzte (nachdem sie nicht mir wollte) ist sie schon mehrmals ausgerastet und ich musste ich dann hinterherlaufen und Beschimpfungen anhören, bis sie sich wieder beruhigte. Sie gibt sogar an, eigentlich fühle sie sich wie eine nicht voll angenommene "nur"-Geliebte, obwohl das ja meine Situation ist.
Für eine Scheidung sind noch keinerlei Vorbereitungen getroffen, ihr Ehemann ist noch ihr Haupterbe zu 75% (statt der Kinder) usw.
Als ich eine Beziehungspause für 6 Wochen oder 3 Monate vorschlug, auch damit SIE mal über die Sache nachdenkt und auch über IHRE Ehe ins klare kommt, und dann hoffentlich zu dem Entschluss, dass sie mich wirklich halten möchte, war sie extrem gekränkt und drohte mit endgültiger Trennung ... wir haben es dann doch versucht aber keine zwei Tage Telephonpause ausgehalten.
Sie wühlt das ganze auch auf, und die schönen Erlebnisse werden bei mir leider durch die Enttäuschung und die Vorwürfe (die ich eigentlich ihr machen muss) allmählich überdeckt. Eigentlich erweckt ihre Eifersucht den Eindruck, sie würde mich mehr lieben, aber warum tut sie dann nichts? Eine irgendwie offene Beziehung ginge auch nicht...
Ich denke, auch für sie wäre eine Trennung von ihrem Ehemann das beste, egal ob und wie lange es mit uns gut geht.
Was tun? Doch eine Beziehungspause? Schluß machen und warten, ob die Ehe dann schneller zerbricht? Einfach mit anderen Frauen Daten und sie so unter Druck setzen?
Oder kann das eh' nichts werden?
Wie soll ich mit Vorhaltungen vorgehen, ich wäre selbst nicht ernsthaft genug?