Unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe und Distanz. Und ein Alltag, der es schwierig macht gemeinsame Zeit zu finden. Was sind eure Erfahrungen damit und welche Kompromisse seid ihr bereit einzugehen?
Meiner Frage liegt folgende Situation zu Grunde: Meine bisherigen Beziehungen waren von starker emotionaler Nähe aber von wenig gemeinsamer Zeit geprägt. So war ich stets der Part, der sich über kurz oder lang eingeengt und ausgebremst fühlte. Ich bin definitiv der Typ, mit dem man aufbrechen kann. Ankommen und Nest bauen liegen mir schlecht. Beruflich bin ich selbständig, stark engagiert und über das Jahr gerechnet mehrere Monate im Ausland. Seit zwei Jahren kenne ich nun meine Partnerin, zuerst freundschaftlich, seit einem halben Jahr sind wir zusammen. Sehen wir uns, fehlt definitiv nichts wonach man sich sehnen könnte. Eine starke, gegenseitige Liebe mit viel Tempo, gemeinsamen Interessen und Leidenschaften. Sie ist eine unabhängige Frau, startet beruflich gerade durch, und somit passt es hervorragend, da wir uns beide nicht auf den Füssen stehen. Doch sie möchte später einmal Familie und ist sich unsicher, ob das mit mir und meinem Leben überhaupt vereinbar wäre. Von Beginn weg waren da somit beiderseits Befürchtungen, kaum Zeit und einen gemeinsamen Allltag aufbauen zu können, was jetzt zu Beginn einer ernsthaften Beziehung wichtig wäre. Beide wissen wir voneinanderin, dass wir unsere vorausgegangenen Beziehungen aus eben diesen Gründen beendeten. Nun hängt da in Momenten, wo wir uns vermissen aber keine Zeit füreinander finden, dieses Demokleschwert über uns. Und ich vermute, dass sie das mehr stresst als sie zugibt. Erstmals überhaupt schleichen sich auch bei mir Verlustängste ein, denn das was uns hält und was wir einander geben ist fast zu gut um wahr zu sein.
Wer kennt das und wie seid ihr damit umgegangen?