Gut Ding will Weile haben
Hallo,
ein gutes Beispiel:
Meine beste Freundin (25, fester Job, durchschnittliches Gehalt), lernt nach einigen gescheiterten Langzeitbeziehungen jemanden kennen, der eine gute Stunde entfernt wohnt. Aus irgendeinen Grund denkt sie von Anfang an "der ist es". Sie sehen sich nur am Wochenende, keine Spur von Alltag, niemand kennt den anderen in alltäglichen Situationen. Nur die freudigen Begegnungen an den freien Tagen.
Also ziehen die beiden zusammen, nach nur fünf Monaten. Sie sucht und findet GsD einen neuen Job in der neuen Stadt. Ein paar Monate gehts gut. Dann der erste Riss in der Beziehung, er arbeitet zu viel und wenn nicht ist er mürrisch und böse. Sie vergnügt sich anderweitig.
Auch das wurde wieder gekittet, wieder zwei Monate gutgegangen, dann kommt der Alltag wieder zurück. Er arbeitet, eigentlich verstehen die beiden sich gar nicht, haben ganz andere Pläne.
Weihnachten 2005: sie kommt heim, ein Zettel hängt am Weihnachtsbaum. Es ist Schluß.
Heimat aufgegeben, Job aufgegeben, Leben aufgegeben. Und alles nur weil es überstürzt wurde und keiner der beiden darauf Wert gelegt hat sich erstmal richtig kennen zu lernen.
Und dann kam der bewährte Spruch von meiner Freundin: die ersten paar Monate wars doch so perfekt.
Meine Antwort: die ersten Monate ist es immer perfekt! Aber das eigentliche Leben ist es nunmal einfach nicht und um zu wissen ob ich mit dem Menschen auch wirklich im Alltag leben kann muß ich erstmal Zeit mit ihm verbringen und vier Monate reichen bei Gott nunmal nicht aus.