maxim_12169608Ich muss dir leider widersprechen:
der Gedanke "wenn der Partner nicht gut für mich ist, kann er auch nicht gut für das Kind sein" ist zwar schnell und oft gedacht, deswegen aber um nichts richtiger. Er ist vielmehr grundfalsch und ziemlich genau der Grund für die meisten solcher eigentlich unzulässiger Verwerfungen.
Das Kind / die Kinder hat / haben ein Recht dazu, mit beiden Eltern Umgang zu pflegen.
Wird die Elternbeziehung zu einem Elternteil (in diesem Fall zum Vater) gekappt, bekommt das Kind / die Kinder panische Ängste auch noch den Kontakt zum verbleibenden Elternteil zu verlieren. Es leuchtet ein, dass Kinder in dieser Sitiuation für Außenstehende unverständliche Aussagen treffen, wie etwa "ich will meinen Vater nie mehr sehen" und ähnliches mehr. Normal ist das deshalb nicht, weil jedes Kind üblicherweise den Kontakt zu beiden Elternteilen sucht. Wenn der Vater ein Verbrecher war, der das Kind missbraucht, körperlich misshandelt oder sonstewas hat, könnte ich es noch verstehen, aber wenn Kinder im Brustton der Überzeugung krähen, sie wollen ihren Vater nicht mehr sehen, weil der ja so gemein ist und überhaupt - soll heißen, Dinge gemacht hat, deren Konsequenzen zu verstehen erst in einigen Jahren verhaltenstypisch wäre, dann würde ich immer misstrauisch werden.
Ein Kind kann bis zu einem gewissen Alter weder den partnerschaftlichen Betrug verstehen noch Urteile zum Charakter seiner Eltern fällen. Später gern, aber als Kind: nein.
Und deshalb ist m.E. die Ursache solcher Zustände zumeist bei den sorgeberechtigten Elternteilen (ca. 90% die Mütter) zu suchen. Das spricht weder geben die Kinder noch gegen die vom Umgang und der Sorge ausgeschlossenen vormaligen Partner. Aber es sagt eine Menge über den Charakter der Sorgerechts- und UmgangsrechtsinhaberInnen aus, die eigentlich ihr Kind / die Kinder großziehen sollten, statt sich in einem Kleinkrieg gegen den alten Partner zu verlieren.
Freundliche Grüße,
Christoph