Das alte Jahr ist vorüber, es war das schlimmste in meinem bisherigen Leben. Der schmerz den ich erlitten habe hält noch immer an. Er scheint nicht besser zu werden. Man sagt die Zeit heilt Wunden. Ich frage mich jeden Tag ob das auch bei mir gilt. Ich weiß warum es noch immer weh tut, es kommt daher weil es nichts damit zu tun hat was passiert ist, sondern damit was noch immer jeden Tag passiert. Ich frage mich was ich dagegen tun kann, ich habe mich gefragt ob mir ein Therapeut helfen kann. Allerdings, weiß ich was diese sagen werden. Sie werden sagen, sie müssen mit Ihrer Frau reden, sie müssen Fragen stellen und Ihre Frau muss antworten. Nur so kann Vertrauen aufgebaut und das erlebte verarbeitet werden. Ich weiß das ich dies bräuchte, doch weiß ich auch das meine Frau das nicht will. Ausserdem, ist sie sicherlich der Meinung das bereits alles gesagt ist, das sehe ich aber nicht so, auch weiß ich nicht ob ich dem was sie sagt noch glauben schenken kann, denn Ihre allgemeine Taktik des Verschweigens von unangenehmen Dingen ist nicht abgelegt. Ich weiß nicht worauf ich mich so noch freuen kann. Es scheint alles Sinnlos. Für mich ist die Sache nicht geklärt, daher denke und warte ich eigentlich darauf wann es wieder losgeht, vielleicht in zwei oder drei Jahren, vielleicht erst wenn wir 40 oder noch älter sind. Ich mag so aber nicht leben, ich kann mich nicht mehr an Momenten erfreuen. Die Perspektive, angelogen zu werden und ausgetauscht zu werden, lässt mich traurig werden ohne Hoffnung auf Besserung. Erkannt habe ich in diesem Jahr das ich nicht das bekommen werde, was ich bereit bin zu geben, Sicherheit und Treue.
Anscheinend sind die Menschen nur solange daran interessiert wie alles funktioniert. Wenn es kracht dann ist alles vergessen. Wir haben nichts geändert, schon alleine das ist ein Zeichen dafür das es nicht gut gehen kann. Es ist ja noch alles so wie es vorher war, warum sollte es also diesmal funktionieren. Und letzten Endes wurde in einigen Dingen definitiv gelogen. Das müsste aufgeklärt werden, nur so kann sich neues Vertrauen bilden. Will aber keiner und ich will niemanden mehr drängen. Man hat mir vorgeworfen ich würde nicht um meine Frau kämpfen. Muss ich das nach dem was passiert ist? Eigentlich sollte sie um mich kämpfen, aber ich denke sie geht davon aus das sie das auch nicht muss. Warum sind wir eigentlich noch zusammen?
Mir fällt da nur ein, es gab grad keinen anderen auf den sie sich hätte verlassen können, wegen unserer Tochter, und vielleicht deshalb das man ja hoffen kann, das doch noch alles gut wird. Aber mehr scheint da nicht zu sein. Kann logischerweise auch nicht nachdem was passiert ist. Kann man nicht mehr von Liebe sprechen. Vielleicht empfindet sie liebe für mich, wie für einen guten Freund, mehr ist es mit Sicherheit nicht. Das wird mir jeden Tag klarer. Und ich frage mich ob es nicht besser ist sich das einzugestehen. Sie kann den ganzen Tag sagen wie sehr sie ihre Tochter liebt, das ist auch gut so, aber was sie für mich empfindet, darüber wird nicht gesprochen, ist mit Sicherheit auch besser, glaubt zumindest sie. Ich finde wir haben nicht genug an uns und mit uns gearbeitet. Keine Ehrlichkeit, weil man dem anderen ja nicht weh tun will. Keine Erklärungen, keine Entschuldigungen, und letzten Endes keine Wahrheit.
Dinge die mich am meisten Wurmen sind die Lügen. Sie sagt das sie das letztemal Kontakt mit ihm vor ihrem Sommerurlaub hatte, das stimmt nicht, sie sagt das sie mit keinem anderen Mann sexuellen Kontakt hatte, das stimmt anscheinend auch nicht, es gibt zwei Indizien sowie eine Äußerung eines beteiligtem die das wiederlegen. Außerdem wünschte ich mir, sie würde nicht so tun als ob nichts passiert ist, den ich leide jeden Tag, ist es zu viel verlangt, in einem stillen Moment zu sagen, es tut mir leid, das vielleicht ein wenig öfters, den ich leide permanent. Ist es zu viel verlangt die Lügen richtig zu stellen, und somit an neuem Vertrauen zu arbeiten. Ich wünschte sie würde mich mal richtig schocken einige Dinge auf den Tisch legen. Mich in meiner Trauer versinken lassen, mir aber somit zu zeigen, ich kann dir wieder glauben wenn du etwas sagst. Tut sie nicht, ist ihr zu unangenehm. Außerdem frage ich mich ernsthaft, weshalb sie mir nicht sagt was ihr an mir nicht gefällt, was ich dazu beitragen kann das es so wird wie sie möchte, wieso weiß ich eigentlich nicht genau was sie möchte. Wohl weil über diese wichtigen Dinge nicht gesprochen wird.
Kann das so funktionieren? Ich glaube nicht. Und das macht mich jeden Tag traurig, weshalb empfinde ich keine Freude mehr? Ich denke das müsste jetzt klar sein!