Hallo Brooke
Vielen Dank für deinen sehr interessanten Beitrag!
Was mich glücklich macht ist ein ausgefülltes Berufsleben (zumindest in den nächsten 5-10 Jahren), d.h. ein Job der mir Spaß macht UND ein glückliches Privatleben, das ich (nach jetzigem Stand) auch in Zukunft (im Rahmen einer Familie) mit meinem Freund verbringen möchte.
Es ist definitiv nicht so, dass ich Wert darauf lege ob unsere Beziehung von unserer Umwelt als "konventionelle Beziehung" betrachtet wird. Vielmehr denke ich ebenso wie du, dass Fernbeziehungen in der heutigen Zeit normal sind, v.a. wenn jeder gewisse (berufliche) Ziele im Leben erfüllen möchte. Ich denke im Übrigen auch, dass diese Meinung bei den studierten in meinem Alter überwiegt.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass nicht jeder Mensch bzw. nicht jedes Paar für eine Fernbeziehung gemacht ist. Ich finde es super wenn Paare es schaffen ihre Beziehung über Wochenendbesuche, Emails und Telefonate aufrecht zu erhalten, wenn der eine in Paris und der andere in London lebt. Da wir aber, wie schon gesagt, während unseres ersten Jahres eine Fernbeziehung geführt haben, weiss ich, dass so etwas für uns beide nicht einfach ist. Daher würde ich auch sagen, dass UNS eine Fernbeziehung eher schadet als "neues Leben in die Beziehung bringt".
Ich stimme dir 100%ig zu, dass ich unzufrieden sein werde, wenn ich meine Karriere jetzt für die Beziehung "opfere" - sowohl wegen der Tatsache, dass ein befriedigendes Berufsleben sehr wichtig ist als auch wegen dem finanziellen Aspekt. Und klar, will ich mich nicht abhängig machen - so naiv bin ich auch nicht, dass ich nicht weiss, dass eine Beziehung aus welchen Gründen auch immer jederzeit scheitern kann. (Trotzdem muss ich sagen, dass ich ebenso wie mein Freund an die große Liebe glaube, auch wenn es sehr viel wahrscheinlicher ist, dass wir nur "Lebensabschnittspartner" füreinander sind)
Es ist auch nicht so, dass die Situation für meinen Freund leicht ist und er würde auch nie verlangen, dass ich "als Frau" zurückstecken muss, nur damit er "als Mann" sich beruflich weiterentwickeln kann. Er ist ebenso wie ich bemüht die beste Lösung für beide bzw. für uns als Paar zu finden.
Das eigentliche "Problem" liegt im Grunde darin, dass die Situation für mich einfach nicht leicht ist, dass ich mir sehr viele Gedanken mache (die Frauen sich im allgemeinen vermutlich häufiger machen als Männer), dass Herz und Kopf nicht immer das Gleiche sagen, dass ich Angst habe die Beziehung könnte daran scheitern usw.
Ich würde mich bei einem entsprechenden Jobangebot auch für die Fernbeziehung entscheiden, trotzdem fällt es mir schwer nach 3 Jahren Zusammenleben das Glück noch einmal herauszufordern!
Nomi