Hallo Ihr alle
Da ich nicht weiss, mit wem ich darüber sprechen soll, mir es aber mal von der Seele reden möchte, bin ich nun hier. Also ich habe meinen Mann vor 25 Jahren kennengelernt und wir haben vor 14 Jahren geheiratet, Unsere beiden Söhne sind 13 und 10. Der Kinder wegen (wie so oft) sind wir schon ziemlich lange unglücklich zusammen. Eine Paartherapie haben wir ohne Erfolg hinter uns. Es gab einfach schon von Anfang an ein paar grundsätzliche Dinge die nicht aus der Welt zu schaffen waren, wo wir beide immer gehofft haben, das wird schon irgendwann besser. Mein Mann fand mich immer sehr begehrenswert, hat mir immer gesagt wie sehr er mich liebt und wollte auch oft Sex. Je mehr er wollte, desto weniger wollte ich. Ich störte mich an immer mehr Sachen die er machte. Da er wirklich frustriert war, trank er jeden Abend Weinbrand-Cola und kiffte, damit er nicht ausflippt, wie er sagt. Da ich meine Kindheit mit einer alkoholkranken Mutter verbrachte, ist das regelmässige Trinken für mich ein rotes Tuch. Doch mein Mann lässt mich spüren, dass es meine Schuld ist, dass er trinkt und kifft.Nun ist die Bombe geplatzt und wir sind uns einig, dass es so nicht weitergeht.Er hat auch sexuelle Phantasien, die ich ihm nicht geben kann und möchte.Doch darauf will er nicht verzichten. Ich dachte wirklich (wie viele andere sicher auch), dass das mit uns ewig hält. Und wir sind wirklich super Schauspieler, alle denken wir sind eine Traumfamilie. Also ist es im Moment so, dass er die letzte Nacht das erste Mal woanders war und auch jetzt bis morgen unterwegs ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich erst mal das Beste für die Kinder will. Wir haben Bekannte, da hat sich der Mann eine Neue gesucht, wohnt aber noch zuhause(2 Kinder 14+11).Und alle haben sich damit arrangiert. Als ich das hörte, habe ich gedacht, das könnte ich ja nie. Nun bin ich in der selben Situation und überlege ob dies auch für uns eine Option wäre. Die letzten Tage habe ich fast durchgehend geheult, obwohl ich doch eigentlich froh sein müsste, dass die Situation (in welcher Richtung auch immer) sich endlich ändert. Es ist ja auch wirklich so, dass meine Gefühle gegenüber meinen Mann erschreckenderweise so sehr abgekühlt sind. Es gibt sowenig Gemeinsamkeiten zwischen uns.Das grösste Problem ist, wie wir es den Kindern sagen. Ich habe mir überlegt, ihnen zu sagen, dass man sich als Ehepaar ja anders lieb hat, als wie wenn man gut befreundet ist.Nun haben sich die Gefühle zwischen uns so verändert, dass wir eben noch gut befreundet bleiben aber halt uns als Ehepaar nicht mehr lieben.Und für die beiden ändert sich nichts, weil wir ja weiter als Familie zusammenwohnen. Meinem Mann habe ich gesagt, dass ich nicht weiss, ob ich das kann. Zur Zeit kann ich ihm kaum in die Augen schauen, geschweige denn mit ihm sprechen ohne gleich zu heulen (wahrscheinlich Selbstmitleid). Ich weiss ja nicht, wo und mit wem er sich gerade vergnügt, doch falls es eine neue Beziehung ist, wird es für die Zukunft natürlich schwierig in dieser Konstellation. Ich brauche erstmal keinen Mann mehr an meiner Seite.Aber ich glaube, dass es mehr solcher angeblich "tollen Traumfamilien" gibt, als man denkt. In unserem Bekanntenkreis haben sich zwei Paare getrennt, von den man es nie geglaubt hätte. Da ich im Moment mit niemanden darüber sprechen kann ( wüsste auch nicht mit wem) da ich sofort anfangen muss zu heulen, wäre ich froh ein paar Meinungen von Euch zu hören.
Liebe Grüsse Suesse 572