Ich bin an ehrlichen Meinungen interessiert.
Fasse mal kurz zusammen, sonst hat ja doch keiner Lust einen riesen Text zu lesen (habe ich vorher so versucht...). Ich bin 27 Jahre, habe eine 5 Jahre alte Tochter und lebe nun seit 3 Monaten in Trennung von ihrem Papa. Wir sind vor 6 Jahren zusammen gekommen und haben innerhalb von 3 Jahren all die großen ereignisreichen Schritte Leben vollbracht.(Zusammenziehen, heiraten, Haus renovieren, Kind bekommen) Hatten uns davor viel zu wenig Zeit als Paar gegeben, weiß ich heute... Nachdem wir quasi alles im Schnelldurchlauf abgerannt hatten und es ruhig um uns wurde, stand ich da und fragte mich, ob das alles gewesen sein soll. Uns einfach mal als Paar zu betrachten, hatte mich doch sehr ernüchtert. Mein Mann ist sehr rational und ich sehr emotional, was sich in vielerlei Hinsicht oft gut ausgeglichen hat, aber uns mit den Jahren die wir es versucht haben, immer mehr zum Verhängnis für uns wurden. Ich fing an mich nach mehr zu sehnen als dem soliden Band und dem Familie-Sein, aber gleichzeitig habe ich all diese Werte auch geschätzt und es hat mir Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Deshalb habe ich diese "andere Seite" in mir immer mehr verdrängt fühlte mich aber auch immer mehr beraubt, als würde ich einen großen Teil meiner Selbst nicht leben. Es fing an mich zu zermürben...Trotzdem hielt ich dran fest, grad weil ich selbst ein Scheidungskind bin und so gerne eine intakte Familie wollte für meine Tochter. Mein Mann war bis zu dem Zeitpunkt wo ich ausbrechen wollte und immer wieder anfing zu sagen, dass mir was fehlt, glücklich in unserer Ehe. Ihm hat das was wir hatten gereicht. Ich habe mich sehr schwer getan mit dieser doch alles verändernden Entscheidung, wir waren 2 mal getrennt und haben es immer wieder versucht, aber ein Teil von mir wollte immer wieder ausbrechen und auf der Suche... Jetzt habe ich endgültig die Reißleine gezogen, weil ich es nicht mehr verantworten konnte. Am Ende hätten wir den Respekt voreinander verloren und zumindest ein ordentliches Elterndasein wäre gefährdet gewesen und das will ich niemals für meine Tochter! Meine Eltern haben es auch versucht und sich irgendwann gehasst und das haben wir Kinder zu spüren bekommen und als sie sich getrennt haben waren wir sehr unglücklich aber auch erlöst von diesen permanenten Streitereien. Jetzt habe ich doch wieder ausgeholt... :-( Mag euch nicht noch mehr mit Einzelheiten zuschütten, deshalb kurz zu meinem eigentlichen Problem. Ich bin selbst nach drei Monaten nicht glücklich. Versuche mich aufrecht zu halten und meinen Weg zu gehen für meine Tochter. Ihr geht es gut, sie sieht ihren Papa jedes Wochenende und einmal unter der Woche. Weihnachten feiern wir sogar auch zusammen, weil unsere Familien sich gut verstehen. Es hätte alles perfekt sein können, wenn mein Unglücklichsein in unserer Ehe nicht gewesen wäre..Ich habe Angst, trotz dass es bisher so gut läuft in Bezug auf unsere Tochter, ihr im Endeffekt doch zu schaden und aus ihr solch eine verunsicherte, selbstvertrauenfehlende Person wie ich es bin zu machen. Das würde ich mir nie verzeihen! Aber ich hatte einfach immer mehr auch panische Angst davor irgendwann mein Gesicht zu verlieren...Ich fühle mich nun alles andere als befreit und glücklich...Ist das normal? Brauch es vielleicht einfach noch Zeit oder bin ich dabei einen riesen Fehler zu machen? Was ist eure ehrliche Meinung dazu? Ich danke euch im Voraus für die Zeit die ihr euch hoffentlich für mich nehmt!