Mein Freund (30) hat sich nach 2,5 Jahren Beziehung von mir (27) getrennt... Erst führten wir ein Jahr eine wunderschöne Fernbezihung und ich entschloss mich mit ihm zusammen eine neue Wohnung in seiner Heimatstadt zu beziehen, da sein Studium sich dem Ende neigte und für mich ein Jobwechsel einfacher war. Trotzdem betonte ich damals schon, das die für mich eine absehbare Zeit sein soll, da ich unsere/meine Zukunft in meiner Heimat auf dem Lande sehe.
Wir hatten unsere gemeinsame Wohnung nicht mal 1 Monat bezogen und das Heimweh überrollte mich und es wurde auch nicht besser, eher im Gegenteil und der Wunsch nach Heimat wurde immer größer. Ich habe ihm damit sehr häufig in den Ohren gelegen und ihm das zusammenleben mit mir teilweise recht schwer gemacht, ständig war ich unzufrieden. Das belastete auch die Beziehung.
Er bestärkte mich allerdings, indem er mir immer wieder sagte ich solle dem Ganzen eine Chance geben und dass wir ja immerhin auch irgendwann gemeinsam weiterziehen.
Das irgendwann reichte mir aber nicht mehr. Er war mit seinem ersten Job nach dem Studium sehr beschäftigt, ich fühlte mich immerzu allein und ohne Freunde und vermisste meine Familie.
Und plötzlich kam im Januar alles auf einmal: meine Arbeit wurde zum Sommer gekündigt, zeitgleich wurde mir in der Heimat eine super Stelle angeboten, meine liebe Oma starb plötzlich zeitgleich und ich habe einige Zeit in der Heimat verbracht, um sie im KH zu besuchen und Abschied zu nehmen. Es war unvorstellbar für mich, wieder zurück zu gehen und entschloss mich die Stelle zu zu sagen, mit der Gewissheit, dass er ja nachkommen würde und ich uns so schon mal etwas aufbauen kann.
Job gekündigt und nach Hause, er hat noch 6 Wochen eine neue, kleinere Wohnung zu beziehen. Nicht mal 3 Tage hat es gedauert und ich habe alles bereut! Wollte nur noch zurück. Er war damit völlig überfordert und wollte Ruhe einkehren lassen. Völlig verständlich. Immer mehr distanzierte er sich über die letzten Wochen und am Montag trennte er sich dann. Es würde ihm leid tun und schwer fallen, aber das Jahr mit mir war zu schwer mit ihm und er musste gegen Windmühlen kämpfen. Das ich nun auch noch gegangen bin, hat ihn zu sehr verletzt und er will nicht mehr für mich verantwortlich sein. Das kann ich alles verstehen, nur nicht mein Verhalten in dieser Zeit.
Ich könnte schreien, wenn ich mir vor Augen halte, dass ich es war die alles kaputt gemacht hat, aber ich kam mir immer wieder so unwichtig vor mit meinen Wünschen und Bedürfnissen und hatte das Gefühl, nicht mehr frei entscheiden zu können. Er hatte recht, als er sagte, ich müsste allem eine Chance.
Nun sitze ich hier, 27, allein auf dem Dorf, mit der Aussicht auf nen Festvertrag und es zerreißt mich, wenn ich daran denke, dass es vorbei sein soll. Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll und es tut so weh.
Er konnte mir das nichtmal ins Gesicht sagen, sondern am Telefon, was ich sehr enttäuschend fand und ihm auch gesagt habe. Wahrscheinlich weil er die Situation nicht ausgehalten hätte. Wir hatten nicht mal einen richtigen Abschied...
Hinzu kommt, dass noch einige Möbel persönliche Sachen in unserer Wohnung stehen, die ich in nächster Zeit abholen muss. So wie ich ihn einschätze, wird er auch dann nicht da sein, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen.
Ich kann nicht fassen, dass es das gewesen sein soll und dass er nicht mehr da ist, die wichtigste Bezugsperson für mich, meine Zukunft. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll und mir fehlt einfach die Kraft, das alles durch zu stehen. War auch schon beim Arzt, aber das hätte ich mir auch sparen können.
Ich will das alles nicht, ich will, dass wir weitermachen. Ich will nicht verstehen, dass es das gewesen sein soll, kann es nicht aushalten nichts von ihm zu hören, ihn nicht mehr zu sehen, nicht mehr in den Arm nehmen zu können.