Hallo,
eigentlich bin ich gar kein großer Foren-Mensch ... und eigentlich weiß ich mir fast immer selbst zu helfen.
ich verzweifle an mir und mit meinen Gefühlen.
Vor git 10 1/2 Jahren habe ich nach einer schmerzlichen Trennung, nach langjähriger Beziehung und kurz nach der Geburt meines Sohnes (mit dem vorherigen Partner), meinen (jetzt ehemaligen) Lebensgefährten im Internet kennengelernt. Wir haben einander viel Halt geben können und uns verliebt. 5 Jahre sind wir dann fast jedes Wochenende 520 km gependelt. 1 Jahr vor der Einschulung meines haben wir dann Nägel mit Köpfen gemacht. Ich habe nach nicht sonderlich erfolgreicher Jobsuche aus der Ferne Sonderurlaub bei meinem damaligen Dienstherren genommen und habe den Schritt nach NRW gewagt.
Ein paar Monate späte habe ich dann sogar eine neue Beschäftigung gefunden. Dieses Mal nur Teilzeit, da wir beide den Wunsch hatten, dass ich mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen sollte/darf. Diese doch teilweise finanzielle Abhängigkeit hat mich nie glücklich gestimmt, aber hey, er war für mich da und wollte Verantwortung übernehmen. Ein wundervolles Gefühl. Vor 2 Jahren haben wir uns dann sogar noch eine Wohnung gekauft. Was war ich happy und dachte, ich wäre im Leben angekommen.
In unserer Beziehung war nicht immer alles rosig. Wir haben versucht mit allen Widrigkeiten und steilen Bergen eine Patchwork-Familie umzugehen. Er benötigte immer einen gewissen Freiraum (Sport, Gartenarbeit...), den er sich selbst immer zugestanden hat. Ich selbst habe das auch immer "gerne" zugelassen. In NRW bin ich für mich nie angekommen. Ich habe mich um meinen Sohn und Lebensgefährten gekümmert. Das hat mir auch so ausgereicht. Mit Mitte 30/Ende 30 Anschluss (mit nur kleinen Zeitnuancen) zu finden ist mir echt nicht leicht gefallen. Fand ich aber auch nicht sooo schlimm.
in den letzten 2 Jahren hat er sich immer mehr in einem Sport engagiert, dass wir uns oftmals nur abends zu Gesicht bekommen haben. Ich selbst war in der Warteposition und bin ihm sicherlich gewaltig mit der Bitte auf den Keks gegangen, mit ihm mehr Zeit zu verbringen. Dabei hatte ich immer die Angst, dass zu viel Abstand die Beziehung zueinander verdirbt.
Tja, und nun sitze ich hier. Seit 5 Tagen frisch getrennt.... irgendwie noch im Schockzustand... mit einem gefühlten Berg voller Scherbenhaufen... und einem riesigen Schmerz in der Brust. Ich habe ihn verloren und er räumt auch keinerlei Chancen für eine gemeinsame Arbeit an einer Beziehung ein. Er blockt mich ab und hat uns mit der Trennung aus seinem Leben gekickt.
Ich ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Wir leben noch zusammen. Ich schlafe bei meinem Sohn im Zimmer. Ich muss hier raus, aber stoße nur auf Probleme. Ich habe mit großer Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit in und mit meinem alten Beruf wieder in die Heimat zu kommen und mich dann auch wieder selbst zu finanzieren. Er ist seit Sonntag jeden Tag bis in die Nacht unterwegs, meidet mich, meidet meinen Sohn... und ich zerfleische mich selbst. Ich bin gefangen in dieser Wohnung, gefangen in meinem Tagesablauf... gefangen mit der Trauer und den Existenzängsten.
Ich weiß, dass ich nicht die erste Verlassene mit Kind bin. Habt Ihr für mich einen Ratschlag wie ich zur Ruhe kommen, meinem Sohn Halt geben und das alles hier aushalten kann?