Ich hatte vor 3 Monaten mit meinem Exfreund die Beziehung nach 6 Jahren beendet. Diese Entscheidung war bis jetzt für mich die schwierigste in meinem Leben (ich bin 24 Jahre alt).
Dieser Entscheidungsprozess zog sich über Monate hinweg.
Ein Grund für die Beendigung war es, dass wir uns auseinander gelebt haben. Wir haben zwar zusammen gewohnt, aber fast keine Zeit miteinander verbracht. Leider lag das auch "etwas" an mir, da ich neben meiner Vollzeitbeschäftigung auch noch berufsbegleitend studiere und nicht oft zuhause war. Ich habe ihn sehr geliebt, er ist mir immer noch unendlich wichtig, aber ich bereue diesen Schritt nicht.
Ein anderer Grund für die Trennung war, dass ich mich in jemand neues verliebt habe. Bis dahin konnte ich nie glauben und verstehen, dass man wirklich zeitgleich zwei Menschen lieben kann. Und genau wegen dieser Tatsache hatte ich mich gegen meinem langjährigen, liebevollen und (ziemlich) perfekten Freund entscheiden. Weil er es nicht verdient hat, dass ich ihn nicht mehr 100% liebe.
Nun zu meinem derzeitigen Problem:
Der Mann, der mir den Kopf verdreht hat, ist auch schon seit Jahren in meinem Freundeskreis - genau wie mein Ex. Zeitweise hat er woanders gewohnt und vor einem Jahr hat er mich auf einer Feier gefragt, was gewesen wäre, wenn wir vor 6 1/2 Jahren nach dem Kuss auf einer Feier zusammen gekommen wären. Vor einem Jahr war die Beziehung zu meinem Exfreund schon etwas angeknackst, sonst hätte in mir nicht der Gedanke wie ein kleiner Samen sich zu einer Pflanze entwickelt.
Seitdem hatte ich oft versucht, ihn zu sehen und habe mich über die Monate auch ab und zu alleine mit ihm getroffen. Ich habe wirklich dagegen angekämpft und meinen Exfreund auch nicht betrogen in der Hinsicht, dass ich mit meinem jetzigen Schwarm mehr als geredet habe.
Im März hatte ich mich dann von meinem Freund wegen dem anderen getrennt, aber am gleichen Tag meinen Exfreund um eine zweite Chance gefragt. Ein Monat später folgte die endgültige Trennung.
Nun ja, nach der Trennung ging dann alles sehr schnell. Wir haben uns fast täglich gesehen und sehen uns immer noch fast täglich. Und schlafen schon seit der Trennung miteinander.
Die Zeit die ich mit ihm verbringe ist wirklich wunderschön. Bitte haltet mich jetzt nicht für herzlos oder so, weil ich so kurz nach der Trennung mit dem neuen "losgelegt habe". Ich hatte meine inneren Kämpfe und fühle mich deswegen immer noch sehr schlimm.
In den ersten beiden Monaten wollte er das wir unsere nicht vorhandene Beziehung verheimlichen (klar, ich meine Trennung war frisch und die Trennung von seiner Freundin auch (sie waren 9 Monate zusammen)). Er hatte mich Mitte Februar gesagt, dass er mich will und immer wollte. Dass seine Freundin nichts gegen mich ist, sondern er immer nur ich wollte und nie dachte, dass ich irgendwann mal für ihn erreichbar bin ich selbst verstehe das nicht, bin 0815.
Und seit dem ich was mit ihm habe, warte ich, dass er mich endlich frägt, ob wir offiziell eine Beziehung haben wollen. Ja kindisch, aber für mich sehr wichtig.
Und ich habe zeitweise von Tag zu Tag gewartet und gehofft und wurde immer wieder enttäuscht.
Wir leben mittlerweile unsere "Beziehung" offen aus, also der Freundeskreis und auch mein Exfreund wissen es und akzeptieren es.
Jetzt wirklich zu meinem eigentlichen Problem:
Die Nacht von Samstag auf Sonntag hatten wir ein ziemlich intensives Gespräch, ich hatte mich nämlich endlich getraut, auszusprechen, dass ich mir sehnlichst eine Beziehung wünsche. Nach all dem langen hin und her einfach dazu zu stehen.
Und er meinte, dass er noch nicht so weit ist.
Dass er noch mit seiner Exfreundin schreibt und die Clique von ihr vermisst und verloren hat.
Woraufhin ich meinte, dass ich meinen besten Freund (meinen Ex) verloren habe.
Gestern früh habe ich einfach nur geweint als ich neben ihm aufgewacht bin.
Was soll ich machen?
Soll ich ihm sagen, dass ich unsere "Beziehung" erst einmal auf's Eis legen möchte?
Mich macht dieser Zustand echt fertig, gerade die ersten Monate sollten doch die tollsten sein.
Irgendwie fühle ich mich ein bisschen benutzt, weil ich alles gebe und versuche, für ihn alles zu sein. Ich habe so viel für ihn aufgegeben, er hatte doch praktisch gesagt, dass ich seine große Liebe bin.
Er hat dann gemeint, dass er noch ein paar Wochen braucht aber in 8 Wochen fährt unsere ganze Clique zu 16-Personen in ein Ferienhaus in den Urlaub. Mein Exfreund ist auch dabei. Und bis dahin sollten wir ganz dazu stehen, das ist doch das fairste gegenüber allen. Ich meine er küsst mich ja auch schon vor den anderen etc.
Ich war mit meinen Exfreunden immer innerhalb der ersten paar Tage in einer Beziehung und habe sie dann erst richtig kennen gelernt. Aber in einer Beziehung kann ich mich auch gut öffnen und Vertrauen aufbauen.
Für den neuen Mann in meinem Leben ist dies aber nicht richtig, er meinte, dass er immer viele Monate "Annäherungszeit" hat und man davor schon komplett so sein muss wie in einer eingeschwungenen Beziehung. Das ist auch okay, aber doch nicht in unserem Fall?!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich danke euch!