Hallo zusammen :)
Folgendes zur Vergangenheit meiner Freundin (sie ist 20, ich 21) vorneweg:
An Familienangehörigen hat sie nur noch ihre Mutter und ihren Hund, der bald sterben wird. Ihr Vater ist vor 1 1/2 2 Jahren an Krebs verstorben. Zu ihm hatte sie vorher nie ein so richtig gutes Verhältnis (er war 67) da er sie nie wirklich als Tochter angesehen hat. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist gut.
Hinzukommt dass ihr Freund, mit dem sie in den letzten 3 Jahren zusammen war, sie 2 mal betrogen hat, sodass sie auch Antidepressiva genommen hat. Außerdem hat sie sich in ihrer Jugend öfters geritzt.
Ich hingegen komme aus einer heilen Familie und habe all diese Sachen nie am eigenen Leib erfahren (wurde zwar von einer Freundin für wen anders verlassen, was auch nicht so leicht war, jedoch nie betrogen)
Nun fällt es mir natürlich schwer passende Worte zu finden, wenn sie anfängt über ihr Vergangenheit zu sprechen. Ein Grund dafür ist, dass wir beide dann meistens breit sind, und ich dann eh kaum reden kann, ein anderer natürlich, dass ich das alles so nicht kenne und nachvollziehen kann (was sie mir auch öfters sagt, wenn ich versuche Verständnis zu zeigen, so von wegen "ich habe mich so elend gefühlt als er mich betrogen hat" "ja kann ich mir vorstellen.." "nein, du kannst dir das nicht vorstellen")
Jetzt hat sie letztens geäußert, dass ihr das bei mir fehlt, und dass sie das nicht weiterbringt, wenn sie mit mir darüber redet. Mit ihrem letzten Freund ging es, weil seine Familie auch ein wenig kaputt ist. Ihrer Auffassung nach können nur Gespräche für sie hilfreich sein, mit Menschen, die auch "scheiße durchmachen" mussten.
Jedoch würde ich mich als empathischen Menschen bezeichnen, habe mit meinen besten Freund auch über seine verstorbene Mutter geredet, und auch ein Gespräch mit einer anderen Freundin über ihren verstorbenen Vater hat sie als sehr hilfreich und gut empfunden. Nur mit meiner Freundin habe ich Schwierigkeiten.
Wie soll ich nun vorgehen? Wie kann ich meiner Freundin helfen, was soll ich ihr bei solchen Themen sagen? Dazu kommt, dass ihr Hund bald stirbt, und sie Angst hat, dass ich ihr nicht ausreichend beistehen kann, weil ich sie nicht genügend verstehen würde, wobei ich der Meinung bin, dass ich mich besser in sie hineinversetzen als sie es sich vielleicht zurzeit ausmalen kann. Aber was soll ich ihr sagen ???
Ich habe das Gefühl, dass sie wirklich gute, besondere Aussagen erwartet, und habe Angst, dass ich das nicht kann. Ihr sagen, dass solche Themen schwierig für mich sind, habe ich ihr schon gesagt, und das will ich nicht länger, da muss meiner (und ihrer) Meinung nach mehr kommen.
Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar!