Hallo liebe Freunde,
nun mal die kurze Vorgeschichte: ich, 25 Jahre alt, muslimisch und angehender Akademiker & sie, 27 Jahre alt, christlich und Bankkauffrau.
Wir sind nun seit 4 Jahren zusammen, alles klappt bisher, bis auf Kleinigkeiten hervorragend. Wir leben bereits seit 2 Jahren zusammen und meine Eltern kennen sie und sie wird herzlich von allen aufgenommen. Es gibt lediglich ein Problem: Kinder und deren Religion! Nun ist es soweit, dass man über Hochzeit und Kinder spricht, mit diesem problem!
Nun, sie lehnt es strickt ab, dass die Kinder muslimisch aufwachsen sollen, ohne wenn und aber. Mir ist es jedoch wichtig, den Kindern die Religion beizubringen. Ich bin nicht streng gläubig, ich geh auch mal feiern, ich trinke ab und zu mal was, faste nicht strickt alle Tage durch und bete auch kaum. Nur ich habe meine Religion damals gelernt, ich weiß was falsch ist und was nicht. Ob ichs einhalte, ist wieder was anderes. Mir ist es nur wichtig zu wissen, was ich mache und es mir dabei bewusst ist, auch wenn es falsch sein sollte. (Das ist wie im Studium, man lernt 1000 Sachen die man sich sowieso nicht alle merken kann, aber das wichtige ist, man weiß im Endeffekt um was es sich da handelt und man hat eine Orientierung in diesem Bereich). Und das würde ich gerne weiter geben, den Kindern gerne die Religion beibringen, damit sie sich damit identifizieren können und wenn sie ins Alter kommen und selbst Verantwortung übernehmen, sollen sie sich selbst entscheiden, was sie aus ihrem Leben machen. Ob sie dann eine Schweinemetzgerei gründen oder ob sie eine Stiftung für Moscheen gründen oder wie auch immer, soll dann deren Entscheidung sein.
Zudem zwinge ich sie ja auch nicht den glauben zu wechseln. Ich hab sie bis heute nicht einmal gebeten geschweige den erwähnt das zu tun: Denn wie das Wort "Glaube" schon sagt, kann dieser nur aus Überzeugung und OHNE zwang gewechselt werden. Entweder glaube ich das Jesus "Gottessohn" ist oder das er ein Prophet Gottes ist. Ich kann keinen Menschen ZWINGEN, der an das eine glaubt, das andere zu glauben...dann wärs schon kein GLAUBEN mehr, wenn die Entscheidung einem eingedrängt wird... Man kann höchstens VERSUCHEN einen Menschen davon zu überzeugen (z.B. durch Argumente oder visuelles), aber das wars auch schon! Ein weiterer Punkt ist, dass ich mich in ihrer Religion besser auskenne als sie sich. Sie besteht darauf, dass Kinder ohne Religion aufwachsen, jedoch auch Weihnachten und Ostern feiern (was für mich ja auch ok wäre, da ich ja mit ihrer Familie schon seit Jahren an Weihnachten zu Gast bin und Kleinigkeiten als Geschenk mitnehme). Im Prinzip wird all das, was ihr wichtig ist mit einbezogen und die Punkte die mir wichtig sind, sei es nur fair, wenn es keine Religion hat....sie sollen später entscheiden, aber ich soll ihnen die Religion nur begrenzt beibringen, zB keine Moscheenbesuche usw...
Ich versuche das ganze objektiv zu sehen und beide Seiten zu befriedigen, es scheint aber nicht möglich. Sie verweigert es strickt, aber ich glaube, es liegt daran, dass sie Vorurteile hat. "Angst" vor dem unbekannten, dass die Mutter in der Familie später zweitrangig sei oder sonst noch was immer in den Medien auch immer kommt..oder die Geschichten von den Türkenvierteln in Berlin, wo kaum der Verstand herrscht und die Religion nicht einmal eine Rolle spielt, sondern "was sagen die anderen".(Gewalt, Bedrängnis, Entführung....)
Es werden mich einige wahrscheinlich fragen, warum es mir so wichtig sei, mit der Religion...es geht mir nicht darum was andere sagen...ich habe schon immer das gemacht was ich richtig fand und nicht damit die anderen gut von mir denken...dafür wurde ich teilweise schief angeschaut, teilweise beneided...but i dont care...
Es geht mir mehr darum, dass mir die Religion wichtig ist und ich es als meine Aufgabe sehe, diese meinen Kindern weiterzugeben...eine Art der Selbstverwirklichung...natürli ch besteht die Erziehung nicht nur auschschließlich daraus, ich sage Ihr auch immer, dass wir immer zusammen entscheiden wenn es um das Kind geht...
Aber zu sagen, das Kind soll ohne Religion aufwachsen & i.wann selbst entscheiden (was für mich sowieso Paradox ist, wenn man die Religion nur begrenzt beibringen soll), habe ich Angst, dass ich es eines Tages bereuen werde.
Angst davor, eines Tages da zu sitzen und zu sagen, es war falsch und der größte Fehler meines Lebens...
Nun will ich mal eure Meinung hören, was sagt Ihr dazu?
Mein Vorschlag wäre gewesen, jeder nennt die Punkte die einem wichtig sind und man versucht ein Kompromiss zu finden.So lautet der erste Punkt der mir genannt wird: keine muslimischen Kindern -> keine weitere Diskussion! und alles wir abgeblockt...
Daran wird die Beziehung wohl letztenendes scheitern, falls kein Wunder geschieht, was wirklich Schade wäre...
Was sagt Ihr zu dem ganzen?