Hm
dich versteht also niemand, du hast nichts - aber dafür willst du und kannst nicht? du siehst also keinen sinn? - wieso gibst du dir dann nicht einfach einen? dafür muss man aber auch etwas tun.
langweilt dich ein spaziergang im wald, weil du schon hundert mal darin spazieren warst, oder erlebst du die farben, klänge und gerüche jedes mal neu? oder weißt du nicht, was du darin entdecken kannst ? oder interessiert es dich einfach nicht, weil es nicht deins ist? sollte man den wald abschaffen, weil es nicht für dich ein erlebnis ist, darin spazieren zu gehen, oder sollte man den wald nicht einfach wald sein lassen, für diejenigen, die seine klänge empfangen ?
um deine frage zu beantworten: ja, ich würde sagen, dass du dich im wald verirrt hast. aber vielleicht hälst du dich auch einfach nur gerne auf irrwegen auf, um den klängen, farben und gerüchen aus dem weg zu gehen. vielleicht bist du ja der ansicht, dass deswegen auch andere mit.leidig an deinem irrweg teilhaben sollen ? manche muss der raum scheinbar erst tätscheln und laut rufen, dass da was wahr-genommen wird. anstatt einfach nur dankbar zu sein und sich zu erfreuen für den raum, wie er zur verfügung steht. aber ich liebe eben auch die stille.
lieben gruss,
cosmic.
der tempel der tausend spiegel
es gab in indien den tempel der tausend spiegel. er lag
hoch oben auf einem berg und sein anblick war gewaltig.
eines tages kam ein hund und erklomm den berg. er stieg
die stufen des tempels hinauf und betrat den tempel der
tausend spiegel. als er in den saal der tausend spiegel
kam, sah er tausend hunde. er bekam angst, sträubte das
nackenfell, klemmte den schwanz zwischen die beine,
knurrte furchtbar und fletschte die zähne. und tausend
hunde sträubten das nackenfell, klemmten die schwänze
zwischen die beine, knurrten furchtbar und fletschten
die zähne. voller panik rannte der hund aus dem tempel
und glaubte von nun an, dass die ganze welt aus
knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen hunden
bestehe. einige zeit später kam ein anderer hund, der
den berg erklomm. auch er stieg die stufen hinauf und
betrat den tempel der tausend spiegel. Als er in den
saal mit den tausend spiegeln kam, sah auch er tausend
andere hunde. er aber freute sich. er wedelte mit dem
schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die
hunde zum spielen auf. dieser hund verließ den tempel
mit der 0berzeugung, dass die ganze welt aus netten,
freundlichen hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen
sind.
- anekdote aus indien