Guten Morgen!
Ich bräucht mal einen Rat. Leider neige ich dazu, viele Kleinigkeiten überzubewerten und viel hereinzuinterpretieren, was ich mir eigentlich abzugewöhnen versuche, sich in der Praxis aber nicht so leicht erweist.
Vor einiger Zeit habe ich im Studentenjob eine Frau kennengelernt, sie ist 21J und ich bin 27J.
Wir haben viel mit einander gesprochen, auch über Beziehungen, Einstellungen. Während sie am Anfang eher auf Distanz war, da sie dachte ich sei einer der typischen Checkertypen, haben wir uns nach und nach angenähert, so kam es wie ich mir es gewünscht habe, wir kamen zusammen.
Da ich studiere und sie dort arbeitet, pendelt und etwas außerhalb von Frankfurt wohnt, blieben wir in regem Whatsapp Kontakt. Anfangs schrieben wir uns wirklich sehr sehr oft und inhaltlich auch tiefgründig.
Am Wochenende haben wir gemeinsam viel gesprochen, eigentlich nie DVD oder sonst etwas geschaut, die Abende waren dennoch extrem kurzweilig, viel zu kurzweilig.
Ab und zu übernachtet sie bei mir, der Sex ist für uns beide ziemlich genial, kannte ich so vorher nicht.
Doch nach wenigen Wochen bemerke ich irgendwie, dass ich deutlich mehr investiere, ich schreibe sie ständig an, wünsche gute Nacht und guten Morgen, dann kommt stundenlang erst einmal garnichts, was ich nicht überbewerten möchte, aber irgendwie doch auffällt, da es anfangs eben nicht so war. Sie ist kein Dauerhandytyp aber per Whatsapp kann man nun mal sehen, wann jemand online war, Iphone ausgeschlossen. Auch ich hab wenig Zeit und finde dennoch immer welche, um ihr spätestens nach 2-3 Stunden zu schreiben, meist binnen weniger Minuten.
Jetzt kommt die Weihnachtszeit, sie arbeitet Schicht und kann sich die Schichten frei einteilen. Zwischenzeitlich ist mein Praktikum rum, wir sehen uns also nicht mehr in der Firma. Nun haben wir die Tage häufiger telefoniert und sie erzählt mir recht freizügig, dass sie sich diesen und jenen Feiertag wegen der Zuschläge genommen hat, was bedeutet, wir sehen uns an diesem Abend nicht, übernachten bringt auch nichts, da sie ja in der Schicht arbeiten muss (oder will).
Sie aktiviert auch wieder (ihren in meinen Augen ziemlich dubiosen) Freundeskreis. Der eigentlich nur ein Thema kennt: Feiern, Drogen, Party. Viele davon sind arbeitslos und wollen es auch bleiben. Sie selbst kritisiert die Leute zwar, aber ich glaube nur weil sie vermutet (geäußert habe ich das nie), dass ich das nicht sonderlich prickelnd finde, aber ich werde mich niemals gegen ihre Freunde stellen, da ziehe ich eh den kürzeren, somit akzeptiere ich das, dass sie auch mit den Jungs feiern geht.
Ich habe derzeit recht wenige Vorlesungen und bin mal draußen aus der Hamstertretmühle und komme zur Ruhe, Das ist gut und schlecht zu gleich, denn ich reflektiere seit ein paar Tagen, dass ich sie anrufe, sie anschreibe, dann kommt auf einen 10zeiligen Text eine Antwort mit drei Worten....alles merkwürdig.f
Ich hab sie unheimlich gern und anfangs konnte ich mir mit ihr auch eine Zukunft vorstellen, doch so langsam kommen Aspekte zum Vorschein, bei denen ich eine gewisse Beziehungsunverträglichkeit sehe, Feiern, Party, sich wenig bemühen und vor allem sehen wir uns kaum noch. Wir sind nun seit 4 Monaten zusammen, haben uns seit 10 Tagen nicht mehr gesehen. Das ist für mich nicht normal. Da sie viel um die Ohren hat, viele Freunde, kommt ihr das glaube ich nicht so vor.
Ich habe schon mehrfach überlegt, es mir leicht zu machen und die Beziehung zu beenden. Aber ich würde ständig das Gefühl haben, eine unheimlich tolle und auch tiefgründige Frau zu verlieren, die mir optisch und charakterlich in vielen Aspekten gefällt.
Das offene Gespräch scheue ich derzeit, da ich keine Lust habe, mich als dahin schmachtenden Deppen da zu stellen. Sie ist eine recht starke Persönlichkeit, ich habe auch schon versucht, einfach meine Emotionen etwas zurück zu nehmen, aber das kann ich nicht, das wäre wie ein Sportwagen, den ich nur mit Tempo 30 bewegen darf. Ich würde entgegen meiner Natur handeln.
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben.