@ kleineente
Ich bin selber schon mal fremdgegangen und vergleiche diese Thematik in etwa mit der eines Alkoholikers.
Mein Betrug fand vor 3 Jahren statt, seitdem bin ich "trocken".
Allerdings bleibe ich ein Fremdgeher, der für einen eventuellen Rückfall sehr gefährdet ist.
Wer jetzt darüber lacht, der sollte bedenken, daß ich weiß, wie "fremdgehen" schmeckt und daher bei einer anderen Frau einen erneuten Reiz verspüren kann. Muß nicht, kann aber.
Daher der Vergleich mit dem Alkoholiker. Der weiß auch, wie seine Droge "schmeckt" und kann sich bei einem entsprechenden Drang sehr wohl vorstellen, rückfällig zu werden.
Jetzt der Brückenschlag zu Deinem Posting:
Meine Freundin hat eine etwas andere Meinung, allerdings ist der Sex mit anderen Männern für sie nicht ausgeschlossen.
Wenn ein mentaler sexueller Gedanke mit und zu einer fremden Person für Dich schon zum "Fremdgehen" gehört, dann garantiere ich Dir, daß wir zu einem Volk aus Mördern, Betrügern und Räubern bestehen würden.
Will sagen, wer hat im Geiste nicht schon mal den verhassten Lehrer aus Penälerzeiten gelyncht? ...
oder den Fahrlehrer aus Jungerwachsenenzeiten, als er einen in der Feierabendzeit auf die Autobahn schickte?...
oder den Vermieter, der einen bei 30C "fröhlich" die Einfahrt kratzen ließ?...
Das hat aber mit der Wirklichkeit nichts tun. Wer im Geiste mordert, der tut es nicht zwangsläufig in der Realität.
Es soll z.B. "brave Ehefrauen" mit Häuschen im Grünen und 2-3 Kindern geben, welche zuweilen von Sex mit unbekannten Männern träumen, gerne auch als "3er".
Nur, wer sagt, daß solche Frauen daß dann auch in die Tat umsetzen wollen? Ich behaupte, daß die Mehrheit bei entsprechenden Gedanken erregt werden, es sich aber im Alltag nicht trauen würden, es in eine Handlung umzusetzen.
Du schreibst, daß "wenn man wirklich treu ist und den Partner liebt, haben solche Fremdgeh-Gedanken keine Chance sich im Kopf einzunisten".
Du meinst sicherlich die Idealvorstellung einer glücklichen und kein vakuumzulassenden Beziehung. Wäre diese an der Tagesordnung aller Beziehung Deutschlands, dann würde ich Deiner Behauptung zustimmen.
Nun kommen wir aber zur Realität. Dort hat eigentlich jede Beziehung mit dem drohenden Vakuum zu tun, d.h., mit der Sehnsucht einer (oder beider) der beiden Partner, welche einfach nicht befriedigt werden will.
Anstatt das sich dann so eine blöde Sehnsucht mal für ein paar Jahre auf die "Auswechselbank der Träume und Wünsche" setzt, will diese Sehnsucht auch noch beachtet und erlebt werden.
Wie dieser Weg dann weiter geht, daß weiß jeder, der fremdgegangen ist oder dem fremdgegangen wurde.
Ich muß Dir nicht erklären, daß man selbst beim Fremdgehen den Partner genauso viel lieben kann wie vorher.
Bei mir hatte der Seitensprung überhaupt nichts mit Liebe zu tun. Es war Neugierde, eine Spur von Sehnsucht und eine männliche Selbstbestätigung.
Gut, ein Zugeständnis mache ich:
Das mit der SMS geht schon zu weit, da habe ich aber auch schon mal erwähnt, dass das ein direkter Weg zum Betrug ist.
Grüße,
Igelmännchen