alysia_18732042Als Mann habe ich mal nachgezählt, wann ich bei meinen früheren (lang ist es her) "Eroberungen" überhaupt selbst aktiv geworden bin.
Meine erste Frau war beim Kennenlernen der aktive Teil. Ich bin ihr bei Freunden begegnet und hätte nichts unternommen. Sie hat mir - damals war das noch so - einen Brief geschrieben. (Gab kein Whatsapp, und selbst Handies kamen gerade so in Mode).
Eigentlich bin ich selbst nie so richtig aktiv geworden. Mich wundert fast, dass ich nicht als Jungmann enden musste. Ok, bei meiner ersten Freundin und mir funkte es in derselben Sekunde sofort und heftig: Da brauchte es nichts mehr. Aber bei Frauen, die ich später kennenlernte? Da war ich sowas von passiv.
Die Frau, die ich am meisten von allen in meiner Jugend geliebt habe, diese Frau wurde von sich aus aktiv. Warum habe ich nichts unternommen? Weil ich in sie verliebt war. Hätte mich deshalb nie getraut. Hätte Angst vor einer Enttäuschung und vor Liebeskummer gehabt. Also musste sie auf mich zukommen. Gescheitert ist diese Beziehung an ihrer Auslandskarriere.
Keine Ahnung, ob Jüngere etwas daraus lernen können. Jedenfalls wird nicht jeder interessierte Mann aktiv. Natürlich kann man solche Männer für feige Schlappschwänze halten. Aber das muss jede für sich entscheiden, ob sie lieber einen mutigen bad boy will, der sich später als Schweinehund entpuppt, oder so einen ängstlichen und feigen, wie ich einer war, oder am besten sowas mittendrin.