Vor ca. 10 Jahren war ich Geliebte eines verheirateten Mannes. Ich liebte ihn sehr. Es war eine Achterbahn der Gefühle. Ich litt unheimlich. War tierisch eifersüchtig auf die Ehefrau und weinte viel. Andererseits erlebte ich in der Zeit, in der er bei mir war, Glücksmomente, wie noch nie in meinem Leben.
Nach 2 Jahren entschied er sich für mich. Ich war die glücklichste Frau der Welt. Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich wie damals. Er zog zu mir, ließ sich von seiner Frau scheiden und heiratete 2005 mich.
2007 wurde unsere Tochter geboren. Alles könnte so schön sein.
Doch wo ist die große Liebe hin? Das Prickeln, die Sehnsucht? Sie ist weg. Nicht mehr da. Der Alltag hat uns. Er steht in der früh auf, ich bereite ihm sein Frühstück, versorge unser Kind. Putze das Haus, koche das Abendessen. Er kommt müde von der Arbeit heim, ißt, geht mit Filspantoffln fernsehen und dann ins Bett. Manchmal schläfte er mit mir, manchmal nicht. Er schnarcht...
Ich ertappe mich immer wieder, dass ich mich an die Zeit erinnere, in der ich seine Geliebte war, auch wenn ich damals sehr litt. Ja, die Zeit als Geliebte empfinde ich schöner, als die Zeit, in der ich seine Ehefrau bin.
Manchmal habe ich mir schon vorgestellt, seine Ex anzurufen und sie zu bitten, ihren Mann wieder zurück zunehmen und mich die Geliebte sein zu lassen.
@ alle: Tauge ich nur zur Geliebten? Bin ich unfähig Ehefrau zu sein? Bin ich normal?