Liebes Forum!
Ich hoffe hier von euch ein paar tipps oder auch erfahrungen zu bekommen, wie ich meine geschichte besser verarbeiten kann.
Ich war jetzt zwei Jahre mit einem irakischen kurden zusammen. wir waren insgesamt 3x getrennt (einmal für ne woche, das zweite mal für nen monat, das dritte mal für drei monate). Das wir dann jedesmal zusammengekommen sind, war eigentliche immer meine initiative, also, dass ich "gekämpft" habe.
er ist sehr liberal, überhaupt nicht gläubig bzw. bekennt sich nicht zu seiner oder irgendeiner religion. seine familie würde ich schon als gläubige moslems bezeichnen. er zieht seinen sohn alleine auf, weil die mutter (keine kurdin) sehr früh gestorben ist.
am anfang unserer beziehung hat er mir schon sehr viele sachen verschwiegen oder auch "verdreht", die wichtig sind zu wissen, damit man überhaupt eine gesunde beziehung führen kann. daran hatte ich schon sehr zu nagen und hat dann auch zu dem beziehungsende geführt, als wir drei monate getrennt waren. das ende dort war wahrlich nicht schön, ich konnte nicht begreifen, warum er mich anlügt (hat behauptet er war nie verheiratet, doch dann hab ich beim umzug gesehen, dass er mal verheiratet war - islamisch).
nun gut, wir hatten von anfang an zu kämpfen damit, dass er sich nicht öffnet in der beziehung, also nicht spricht. ich hingegen bin jemand der gerne probleme ausdiskutiert, ein streit find ich auch nicht so schlimm, im gegenteil, man weiss dann halt mal auch was sache ist. er mags gern, dass man probleme ignoriert und "aushält" - es wird sich schon alles irgendwie von alleine klären und lösen und wenn nicht, dann hats halt nicht funktioniert.
ein weiteres problem war auch, dass er sich von einem ein korrektes verhalten erwartete. er selbst jedoch schon mal "nicht korrekt" sein durfte. wir hatten seine schwester zu besuch für ein paar tage und ich bin dann am zweiten tag nachdem ich aus der arbeit nachhause gekommen bin, ins schlafzimmer gegangen um mich a bissl auszuruhen und zu lernen. seine kleine nichte ist dann zu mir und hab ihr dann ein bild gemalt und hab noch wegen einem anderen stift gesucht. als, er dann in der tür stand und meinte, ich soll ihr das bild malen. ich meinte dann, mach ich ja eh, aber ich such noch den stift. da meinte er, dass ihm das scheißegal sei. daraufhin ich mir ist auch so einiges scheißegal.
er kam dann ins zimmer wieder zurück und meinte, was dieser ton solle. ich erklärte ihm ruhig, dass ja nix sei, dass ich nur den stift gesucht hätte und ihm nur so geantwortet habe, wie er mir. naja, da war er mal beleidigt, ist dann duschen gegangen. ich hinterher und gefragt, was den jetzt bitte los sei. er meinte dann: in so einem ton wird nicht mit ihm geredet, vorallem wenn besuch da ist. und jetzt diskutiert er nicht weiter.
seit diesem "streit" gings dann eigentlich nur noch bergab. eine woche lang schmollte er rum. redete nix, oder meinte, meine art sei aggressiv und hart, etc.. er stellte die beziehung in frage etc. dann gings wieder ein paar tage gut. dann fing ich zu nörgeln wegen kleinigkeiten, dann stritten wir wieder, dann wieder gut.
dann war seine mutter zu besuch und wir wollten sie wieder nachhause fahren. sie sprachen die ganze zeit kurdisch und merkte nur, dass wir jetzt gehen werden (vielleicht), weil sie sich umzog und er auch. ich hab dann gemeint: wär nett gewesen, wenn mir auch jemand bescheid gibt, damit ich mich umziehen kann. er meinte darauf "halt die klappe". nun gut, ich meinte dann nur, dass muss jetzt echt nicht sein. wir fuhren sie zurück, ich hatte auch noch was zu erledigen und fuhr, ohne ihn anzurufen, alleine heim. dachte mir, wenn ich die klappe halten soll, dann kann ich nicht anrufen. ich war dann schon zuhause, er kam zurück auch und beschwerte sich warum ich nicht angerufen hatte, dass wir gemeinsam fahren. ich erklärte es ihm, wir lachten drüber und dann war eh wieder alles gut.
die nächsten zwei tage war er so schlecht gelaunt, ich versuchte es zu ignorieren und wollte einfach normal sein. schließlich fragte ich ihn, was wir nun zu weihnachten machen werden. " er feiert weihnachten nicht, es ist ihm egal, wenn ich will, soll ich zu meinen eltern fahren, wenn ichs feiern will, dann soll ichs feiern, feiert er halt mit". alles in einem ton, wo ich wirklich dachte: nö, so mit mir nicht. dann ist er aufgestanden und ins bett. haben noch rumdiskutiert und gestritten.
am nächsten morgen bin ich dann explodiert. meine ganzen gefühle sind hochgekommen, hab ihm alles an den kopf geworfen.
er meinte dann halt, er ist so wie er ist, seine gefühle sind immer weniger geworden. hab dann gemeint, dass er das immer sage, wenn aus sei. er dann na gut, lass wir das mal. auf alle fälle sei ich zu hart, zu aggressiv. ich könne ihn nicht akzeptieren wie er sei. er will nicht reden. es sei aus.
tja, jetzt sitz ich hier versteh die welt wieder mal nicht. vier stunden später nachdem ich dann "ausgezogen" bin, er hat mich mit meinen sachen nachhause gefahren, schrieb er mir noch ein sms, dass ihm alles so schrecklich leid tue, dass es ohne mich hier leer sei, und dass ich nicht glauben soll, dass ich ihm egal sei.
im auto meinte er noch, er habe so ein schlechtes gewissen, weil er wisse, dass ich so viel für die beziehung getan habe.
so leute, mir blutet das herz!