lyric_12355544Dazu fällt mir nun Elisabeth ein
Elisabeth ist 52 Jahre alt, lernte mit 18 Jahren Heinz kennen, die beiden heirateten zwei Jahre später. Elisabeth sollte nicht mehr arbeiten und war immer für Heinz da. Eine Tochter kam zur Welt, nach der Geburt bekam Heinz einen solchen Schrecken, dass er erstmal für 8 Monate zu seinen Eltern zurückzog und Elisabeth mit dem Baby alleine ließ. Sie verzieh ihm. Reden konnte er nie. Sie machte weiter, war immer für ihn da.
Dann kam letztes Weihnachtsfest. Elisabeth war dabei, den Weihnachtsbaum zu schmücken: "Heinz was meinst Du, soll ich die Kugeln jetzt schon aufhängen, oder ist es noch zu früh?" Heinz: "Es ist mir egal, ich verlasse Dich!"
Elisabeth ist heute, fast acht Monate später, immer noch völlig am Boden zerstört. Das gemeinsame Haus steht leer, jeder wohnt in einer kleinen Wohnung, er verweigert jede Form der Kommunikation. Sie weiss nicht, wie sie ihr Leben jemals wieder in den Griff bekommen soll.
Warum ich diese Geschichte erzählt habe? Weil sie wahr ist. Und weil diese Geschichten so oft passieren. Wo ich auch hinsehe, gehen die Beziehungen auseinander. Was bedeutet es heute schon noch, zu heiraten? In 5 Jahren wird die Ehe eh geschieden, davon kann man doch schon ausgehen. Ich kann gut verstehen, dass man einfach kein Vertrauen mehr hat in irgendeine Form von fester Bindung. Es ist doch so leicht zu gehen.
Ich persönlich halte eigentlich viel von Beziehungen - aber wo halten die noch? Und wenn sie halten, wo verlaufen sie glücklich?
Das absolut perfekte Lebenskonzept - wer hat das schon? Jeder muss es doch im Prinzip selbst leben, das Leben, sein Leben.
Viele Grüße
Anne