Irgendwie bin ich heute total am Ende. Ich habe immer davon geträumt, nach dem Studium auf eigenen Beinen zu stehen, einen Job zu haben, der mir Spaß macht (um viel Geld ging es mir gar nicht mal), zu heiraten und Kinder zu haben.
Mit 19 bin ich das erste Mal ausgezogen, habe 650 Kilometer weit von zu Hause weg gewohnt, dann kam mein Studium, hinterher die Anstellung in meinem Traumjob. Zwei lange Beziehungen sind gescheitert - allerdings an Punkten, an denen man Liebe gegen Freundschaft getauscht hat. Wirklich weh getan hat es also nicht.
Mit 25 habe ich meine vermeintlich große Liebe kennengelernt. Das war ein Ende mit Tränen, Beklemmung und großer Verzweiflung. Gleichzeitig ist mein Vertrag nicht verlängert worden, ich musste deshalb meine Wohnung aufgeben und habe seitdem fast drei Jahre wieder versucht, auf die Beine zu kommen.
Das Resultat: Ich bin freiberuflich, verdiene gerade so viel, dass ich mich über Wasser halten kann und wohne doch wieder bei meinen Eltern, weil eine eigene Wohnung nicht drinsitzt. Meine letzte Beziehung musste ich aus finanziellen Gründen aufgeben, weil er nicht so verliebt wie ich war, ich mir aber trotzdem die ständigen Flüge nicht mehr leisten konnte. Ich lebe in meinem Kinderzimmer, bin traurig, habe keine Perspektiven und falle beruflich immer auf die Nase. Ich stehe auf und falle wieder hin - und heute komme ich damit gar nicht klar. Ich heule und heule und weiß doch, dass es davon nicht besser wird und ich kämpfen muss.
Vor vier Wochen ist meine vermeintlich große Liebe wieder aufgetaucht, wollte mich zurück und ich habe ihn nur einige Tage zappeln lassen. Ich habe gesagt, dass ich nichts mit ihm anfangen würde, wenn es dieses Mal nicht ganz klar ist. Ich bin bei ihm im Bett gelandet, er sagte am nächsten Morgen, dass er sich eine Beziehung zwar grundsätzlich vorstellen kann, momentan aber nicht will und meldet sich mit belanglosen SMS und dann mal wieder mit netten Anrufen. Es wird nichts mehr, das weiß ich.
Und gerade jetzt wird mir wieder klar, dass ich nicht einen einzigen meiner Träume verwirklichen konnte. Ich bin unselbstständig, bin wie ein Schüler auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen, habe keinen Mann an meiner Seite, keinen, der mich in den Arm nimmt (Eltern sind irgendwie nicht das Gleiche) und alle paar Wochen nur das Kind einer Freundin zum Aufpassen. Aber eben nichts Eigenes.
Mein derzeitiger Arbeitgeber beschäftigt mich nur auf Projektbasis - und auch da ist Ende Dezember Schluss. Eine eigene Wohnung ist also immer noch nicht in Sicht.
Mit Freunden kann ich zwar drüber reden, aber die stecken mittlerweile alle in Heirats- oder Babyplanung und unsere Lebensentwürfe entwickeln sich immer weiter auseinander. Es ist nicht mehr das Gleiche. Irgendwie bin ich allein. Ich versuche wirklich, mich am Riemen zu reißen und es gelingt einfach nicht mehr. Ich wüsste so gerne, wo ich ansetzen soll, aber mittlerweile schaffe ich es einfach nicht mehr, weil mich der Glaube daran verlassen hat.
Oh je, und jetzt heule ich hier auch noch andere voll und finde kein Ende. Sorry! *sniff*
Ich weiß einfach nur momentan nicth, was ich tun soll. Mir würde es schon reichen, wenn ich wüsste, dass es besser wird, dass ich irgendwann auch Mann und Kinder, eine eigene Wohnung und irgendeine Aufgabe habe. Vielleicht ist es ja auch so, aber momentan läuft alles schief, stürzt ein und macht mich einfach nur fertig.
Wie kommt man da nur wieder raus? Und warum ist das so? Ich weiß einfach nicht, wann und wo ich den Fehler gemacht habe. Ob ich was anderes hätte studieren sollen, ob ich mich auf die falschen Leute eingelassen habe, den Richtigen übersehen habe - und wo verdammt noch mal ich so falsch abgebogen bin.... :(((
Hilfe!