Ich habe auch so eine Schwäche
und die hat glaube ich fast jeder: Sie geht etwas auf Distanz, man fragt sich was das soll, beschäftigt sich damit, wird damit in einer Art gedanklichen Hamsterrad gefangen was man tun und lassen könnte, spricht darüber. Das Gegenüber meint, man würde einengen, klammern, analysieren, fühlt sich belästigt. Dabei hätte man doch nur gerne ein einfaches Lächeln gehabt.
Der Fehler darin, meiner Ansicht nach, ist zu glauben, alles unter Kontrolle zu haben. Du denkst, wenn du dich nur "richtig" verhälst, dann wird alles glücklich. Du glaubst, du seist für ihr Glück alleine verantwortlich. Dabei kannst du, nüchtern betrachtet, in deiner Situation garnichts richtig machen: Suchst du Nähe, so engst du sie ein. Lässt du sie frei, so vernachlässigst du sie und deine eigenen Bedürfnisse. Du bist in einer Lage, in der du nur verlieren kannst. So scheint es mir zumindest. Deshalb, weil du eh nicht alles richtig machen kannst, mach vor allem eins: Das was du willst.
Ich für mich habe beschlossen, mich nicht mehr alleine für das Glück anderer Menschen verantwortlich zu fühlen. Glück kommt von innen, meins aus mir, das der anderen aus ihnen selbst, und aus einigen kommt irgendwie garkein Glück. Die tun mir leid, aber ich kann ihnen nicht helfen, und soweit ich beobachten kann, kann das außer ihnen selbst so richtig keiner.
Meiner Meinung nach: Arbeite nicht so viel um sie herum. Wenn sie das Bedürfnis nach Distanz hat, und du nach Nähe, und beides ist völlig legitim, dann stellt sich die Frage, ob eure Bedürfnisse gut harmonieren. Aber arbeite dich an ihr nicht so auf. Wenn deine Bedürfnisse leiden, sprich mit ihr darüber, und möglicherweise wird sie das hassen. Dann würde ich mich fragen, ob ich nicht lieber eine Frau hätte, die auch Nähe braucht, und in der Lage ist, über ihre und meine Gefühle zu sprechen.