Hallo zusammen,
meine Name ist Jörg ich bin 45 Jahre alt, habe 2 Kinder ( ein Jung 13 und ein Mädchen 2). Meine Frau ist 40 und wir sind seit 22 Jahren zusammen, davon 15 Jahre verheiratet. Unsere Ehe steckt aktuell in einer Krise, die ich mir vor 2 Wochen noch nie hätte träumen lassen. Meine Frau hat einen anderen Mann gedatet. Ich glaube ihr, wenn Sie sagt das Sie ihn nur getroffen hat und das dort nichts gewesen ist. Allerdings hat die Tatsache, das er es geschafft hat ins unsere Beziehung zu brechen Sie so nachdenklich gemacht, das Sie alles hinschmeißen will. Sie hat keine Gefühle mehr für mich, Sie hat mich schon vorher nicht mehr vermisst wenn ich auf Dienstreise war und so weiter. Nach einer Rotz- und Wasserphase von mehreren Tagen hat sich aktuell die Situation so eingestellt, das wir miteinander nach wie vor reden, vernünftig umgehen, ja sogar zusammen lachen, solange wir Distanz zueinander haben. Bedeutet keinerlei Körperkontakt (Hand halten oder Küsschen auch nicht, noch nicht einmal ein Umarmung). Sie sagt es würde ihr die Luft zu Atmen nehmen. Ich habe den Vorschlag gemacht eine Eheberatung zu besuchen und dort waren wir Gestern. Es war ein intensives und langes Gespräch und, obwohl wir die letzten Tage soooo viel geredet hatten, sind Dinge gesagt worden die ich so nie geahnt hätte. Im Kern lief es darauf hinaus, das meine Frau sich von mir in unserer Zeit immer wieder zu einem Verhalten drängen ließ, welches aber nicht ihr eigentlich Wunsch war. Sie hat "um des lieben Friedens Willen" so geantwortet, wie ich das gewollt habe. Mir war das garnicht klar, denn ich war immer der Meinung, das wir eine für uns akzeptable Lösung gefunden haben, die beide vertreten können. z.B. ist da eine Abtreibung gewesen, über die lange und ausgiebig geredet haben. Und am Ende haben wir uns dafür entschieden. Es ging ihr danach nicht gut, ich war für Sie das und wir haben dieses Tal durchschritten (ca. 4 Jahre her). Ganz offensichtlich war es aber nicht ihr Wille, sonder eben nur nach meinen Mund geredet. Weiter gehts im Bett. Es hat sich wohl so weit gesteigert, das Sie (wenn ich Lust hatte) es "abgearbeitet" hat, damit Ruhe ist. Das kam Gestern erst bei dem Gespräch raus. Gegen Ende des Gesprächs musste Sie auf Toilette und verließ den Raum. Die Psychologin guckte mich an und sagte "So ist das in der Midlife crisis" oder so ähnlich. Ich guckte Sie verdutzt an und meinte Ich?? Ich doch nicht. "Nein", war ihre Antwort "Ihre Frau". Ich war total perplex, kannte ich bis dahin nur Männer mit Mitte 45, die Sportwagen kaufen und sich eine junge Freundin suchen.
So und nun bin ich am Mittwoch wieder in der Eheberatung. Meine Frau geht evtl. auch, weiß es aber nicht. Obwohl auch für Sie die Erkenntnis neu war bzw. das es so deutlich gesagt wurde. Das Problem ist, das Sie alles was ich sage als eine Drängen in eine Richtung sieht (Trennung oder Neustart). Ich sage ihr, "Geh doch hin, es hat uns beiden viel gebracht" uns Sie blockt dann direkt ab und macht zu. Ich will Sie ja in dem Moment von etwas überzeugen und das ist ja der Kern des Problems. Stehe ich also machtlos hier. Wenn ich etwas für uns machen will, entfernt Sie sich ein kleines Stückchen weiter. Die Frau der Eheberatung hat auch versucht Sie zu bewegen wieder zu kommen. In dem Moment machte meine Frau wieder zu, weil Sie sich in die Richtung gedrängt fühlte.
Diese Problem sind da und wollen gelöst werden, aber anscheinen ist die Tatsache das Sie mit 40 (Hormonumstellung und alles was zur Midlife crisis gehört) so durcheinander ist nicht mehr rational denken zu können.
Mein Wunsch ist es (und ich sollte ihn ihr gegenüber lieber nicht aussprechen, da ich Sie ja in die Richtung drängen könnte) mit Ihr zusammen einen Neustart zu versuchen und die Liebe wieder neu zu entfachen. Eigentlich ist Sie es mir und unserer Ehe schuldig wenigstens einen Versuch zu starten. Wo das endet weiß keiner aber 22 Jahre Haus, Kinder, Ehe, Vertrautheit, Geborgenheit, Sicherheit hinzuschmeißen macht man doch nicht ohne Rettungsversuch oder? Ich wünsche mir von diesem Forum Leidensgenossen kennen zu lernen und Tipps von euch, wie ich mich verhalten soll, um diesen Versuch des Neustarts zu erreichen. Mehr will ich nicht, Sie soll "uns" eine Chance geben, Mehr nicht.
Vergessen:
Sie sagt selber, das wir super zusammen harmonieren. Es funktioniert überall bestens, solange kein Sex oder körperliches im Spiel ist. Meinen Vorschlag bei einem Rettungsversuch eine Sextherapie mit einzubeziehen hat Sie weder abgelehnt noch ihr zugestimmt. Ist im Moment auch zu viel. Nächste Woche bin ich mir den Kindern alleine weg und Sie ist Zuhause alleine und will den Kopf frei kriegen und für sich entscheiden, wie es weitergeht. Sie hofft, das Sie mich vermisst und so weiß das da noch genug ist um einen Neustart zu wagen. Das ist der Strohhalm, an dem ich mich festhalte.
Puuuh, viel geschrieben und bestimmt immer noch viel vergessen.
Die Tatsache, das Sie sich noch nicht entschieden hat zeigt mir, das da noch etwas ist. Aktuell keine Liebe, weil das unter den Umständen nicht möglich ist. Aber da ist etwas, das Sie zweifeln lässt oder?