Meine Frau hatte eine kurze, aber wohl intensive Begegnung mit einem anderen Mann. Wir haben in letzter Zeit viel geredet und auch viel erkannt, woran es wohl gelegen hat. Das würde jetzt den Rahmen sprengen, hier auf die ganzen Einzelheiten einzugehen. Ergebnis ist aber, dass wir uns und unserer Ehe noch eine 2. Chance geben wollen.
Meine Frage geht aber nun in eine ganz konkrete Richtung: wie kann/soll ich als Betrogener mit der Untreue umgehen?
Mir gehen da viele Punkte durch den Kopf, die ich jetzt einfach mal in loser Folge niederschreibe:
- meine Frau sagte mir über diese Affäre: "wir haben nicht miteinander geschlafen, aber wir hatten Sex". Sie meint damit, dass es zwar Küsse und Berührungen gab, aber keine tatsächlichen Akt. Dennoch haben sie sich intensiv über Sex und Erotik ausgetauscht. Wo beginnt die Untreue? Wo beginnt der Sex? Erst beim Ausführen des eigentlichen Akts oder bereits im Kopf?
- wie gehe ich damit um? Welche Details muß ich wissen, welche will ich besser gar nicht wissen? Was brauche ich, um dieses Thema aufarbeiten zu können, wo ist aber die Grenze überschritten, bei der ich mich nur unnötig quäle?
- wie kann ich die Tatsache verarbeiten, dass sich meine Frau - wenn auch nur für einen kurzen Moment der "Schwäche" - aus unserer Beziehung entfernt hat? Wie kann ich mit dem Gefühl, des "Betrogenwordenseins", der "Untreue" umgehen? Wie eine harmonische Basis wieder herstellen?
- wie kann man so ein Thema wirklich so verarbeiten, dass es keine bleibende Belastung für die Beziehung wird? Wir lieben uns und nichts wäre mir und auch ihr schlimmer, wenn da immer so ein dumpfes Gefühl im Magen bliebe. Wie kann man das wirklich so aufarbeiten, dass man es richtig abschließen kann? Mir geht es nicht ums Vergessen oder Verdrängen - dafür ist dieser Einschnitt in unsere Ehe viel zu gravierend (aber vielleicht das nötige reinigende Gewitter, um Dinge, die sich in eine falsche Richtung entwickelt hatten, wieder auf die richtige Bahn zu bringen). Mir geht es darum, mit diesem Thema vollumfassend so umzugehen, dass es eben kein negativer Dorn in der Beziehung bleibt.
Bin für alle Eure Gedanken und Anregungen dankbar!