Eigentlich ist alles so absurd, so schräg, so schmerzvoll und ich sehe keine Lösung mehr!
... meine Frau (40) und ich (43) lieben uns seit mehr als 20 Jahren und führen ein Leben wie es sich eigentlich viele wünschen würden. Wir sind gesund, haben 2 tolle Kinder (11 und 16), leben in den Bergen und haben Berufe, die uns erfüllen.
Auch wenn wir in diesen vielen Jahren unsere Krisen durchgemacht haben, konnten wir immer wieder zu uns finden und konnten uns immer wieder neu entwickeln. Das heftigste Stück habe ich vor 3 Jahren geliefert und habe meine Frau mit ihrer Freundin betrogen. Ich hatte das Gefühl, dass mich meine Frau gern mag aber nicht liebt, ich fühlte mich irgendwie alleine und ich habe die Akzeptanz vermisst und die Gefühle, wurden nicht erwidert. Auf einmal verspürte ich eine starke Zuneigung zu dieser anderen Frau, die sofort erwidert worden ist.
Da ich ziemlich durchsichtig bin, war dieses Verhältnis bald kein Geheimnis mehr. Bereits nach 1 Monat bin ich von Zuhause ausgezogen und in mein Sommerhaus gezogen. Die Beziehung mit der Freundin meiner Frau endete dann nach etwa weiteren 8 Wochen in eine Bruchlandung.
Meine Frau hat dieser Ausrutscher sehr verletzt und der Schmerz hat ihr Gesicht und ihren Körper gezeichnet. Trotz allem hat sie eine wahnsinnige Kraft entwickelt, die mich nie von ihr losgelassen hat. Ich habe sie bewundert, dass sie trotz allem aufrecht geht und Würde bewahrt. Mir war es vollkommen bewusst, dass ich sie liebe und ich habe mich sehr geschämt.
Trotz dass ich weitere 4 Monate ausserhalb meiner Famile gelebt habe und mit mir aufräumen wollte, habe ich in vereinbarten Abständen die Wohnung meiner Frau und meiner Kinder besucht.
Nach einiger Zeit haben wir wieder zu uns gefunden und unserer Beziehung eine neue Chance gegeben.
Wir haben sehr viel miteinander gesprochen und auch der Seitensprung war kein Tabuthema. Es folgten 2 schöne Jahre mit viel Verständnis und Zuneigung, die auch heute noch anhält.
Vor einem Jahr hat meine Frau einen um 11 Jahren jüngeren Kollegen kennengelernt und sich langsam in ihn verliebt. Es folgten Sms-Gewitter und sie hat mir auch mitgeteilt, dass sie mehr verspürt als nur Freundschaft. Ich habe ihr dieses Gefühl gegönnt, denn ich erachtete diese Schmetterlinge im Bauch als harmlos. Ganz im Gegenteil, ich fühlte mich ein wenig rehabilitiert von meiner "Schandtat" und zeigte Verständnis.
Meine Frau hat sich mit ihrem "Freund" auch wohlgefühlt und ich konnte beobachten, dass sie immer verstärkt Zuneigung entwickelt. Allerdings dauerte es mehr als ein halbes Jahr, bis sich die Beiden ihre gegenseitige Liebe zugestanden haben. Es folgten romantische Treffen und längere "Literaturabende" und ich glaube meiner Frau, wenn sie sagt, dass es zwischen ihnen keinen Kuss und keinen Sex gab.
Trotz allem fühlte sich meine Frau nicht mehr wohl und ich spüre seit längerer Zeit, dass sie sich von mir abwendet und ich eine geringere Rolle in ihrer Gefühlswelt spiele. Sie sagt mir zwar immer wieder, dass sie mich liebt und ich fühle es auch - aber dann ist sie wieder ganz bei IHM.
Dieser Zustand macht mich ganz fertig und ich habe ihr gesagt, dass sie sich mit IHM gehen lassen soll und die Affäre endlich ausleben soll. Trotz allem Verständis zu dieser Emotion leide ich enorm und muss zusehen, wie die ganze Angelegenheit immer heftiger wird. Ich übe mich in Geduld und versuche meine Liebe zu ihr nicht aufzugeben, es ist wie ein Kampf.
Der Verlauf der Zeit macht mich einfach fertig und ich versuche mir eine Weisheit immer wieder vor Augen zu halten: "Was du liebst - lass gehen, wenn es wieder zurückkommt, dann ist es wieder ganz fest bei dir."
Kürzlich habe ich mich mit IHM getroffen und wir haben ruhig und offen über diese Liebe gesprochen. Ich habe ihn meine Gefühle wie es mir zur Zeit geht gesprochen und auf seine Verantwortung hingewiesen. Kurz darauf haben sich meine Frau und Er wieder getroffen und mir scheint die Beziehung der Beiden brennt noch heftiger.
Ich habe keine Mühe mit meiner Frau zärtlich zu sein, obwohl wir uns sexuell ein wenig distanziert haben. Wir umarmen uns und können sogar miteinander weinen. Sie möchte, dass ihre Zuneigung zu IHM abnimmt - aber ich habe das Gefühl, dass sie sich selber belügt und diese Liebe zulässt. Ich habe mich auch oft gefragt, wieso sie diese Liebe bei diesem Mann sucht und nicht bei mir.
Mir dauert diese ganze Romanze nun viel zu lang und mir geht die Kraft aus, - ich weiß nicht mehr wie ich mich orientieren soll und habe Angst Scheiße zu bauen!
Vielleicht hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht und kann mir weiterhelfen.