Hallo miteinander!
Es hat lange gebraucht, jetzt habe ich mich aber dazu überwunden und "schreie" nach Hilfe und Rat.
Zunächst mal die grundsätzlichen Infos:
Meine Frau ist 9 1/2 Jahre jünger als ich, die Beziehung hat angefangen als sie 16 war, von Ihr kam damals die Initiative und zwar sehr intensiv, wobei ich hier eher das Wort Anhänglichkeit benutzen könnte. Als sie 22 Jahre alt wurde und ihre Ausbildung beendet war, haben wir geheiratet, das ist nun 21 Jahre her, wir haben vier wunderbare Kinder zwischen 20 und 13 Jahren und ein eigenes Haus. Ich bin selbständig, habe also nicht sehr viel Zeit gehabt, um mich während Schwangerschaft und danach um meine Frau zu kümmern. Jetzt im Nachhinein muss ich sagen dass es sicher zu wenig war.
Allerdings habe ich mich immer um die Kinder tags und nachts gekümmert, Windeln wechseln, Wäsche, Zahnweh, Kindergarten etc. war nie ein Problem, da habe ich mir nichts vorzuwerfen.
Vor ein paar Jahren hat meine Frau in unserem Haus eine kleine Praxis angefangen, um ihren erlernten Beruf auszuüben. Da habe ich sie auch selbstverständlich unterstützt.
Jetzt aber, nach 21 Ehejahren haben wir ein Problem. Wir haben uns schon seit einigen Monaten nicht mehr wirklich unterhalten, was in meinen Augen daran liegt, dass sie sich sehr in Ihre Praxis zurückzieht und am PC sitzt. Da gibt es ja mit facebook, Games etc. viele Möglichkeiten sich stundenlang zu beschäftigen. Seither gehen wir auch nicht mehr gemeinsam ins Bett, sie sitzt meist bis 1 Uhr nachts am Rechner, da schlafe ich schon 2 Stunden (Frühaufsteher) oder versuche wenigstens zu schlafen, bekomme aber auch mit, wenn sie sich neben mich legt. Sex hatten wir schon mindestens 2 Jahre nicht mehr, meinen letzten Annäherungsversuch im Bett hat sie sehr deutlich abgewiesen. Körperlich mit kuscheln, in den Arm nehmen etc. ist auch nichts mehr, da ich gemerkt habe, dass sie das nicht will, aber nie so gesagt hat.
Zwischenzeitlich hat sie sich eigene Frendinnen zugelegt, was ich auch in Ordnung finde. Sie geht oft und viel (auch mehrmals in der Woche) abends weg. Treibt auch mehrmals in der Woche Sport.
Diese Umstände haben aber dazu geführt, dass meine Frau den gemeinsam angelegten Garten und den Haushalt so vernachlässigt, dass mir neulich der Kragen geplatz ist und ich Ihr das mitteld Brief zusammengefasst geschrieben habe.
Ebenfalls schriftlich hab ich dann die Antwort bekommen, dass alles an mir liegt, ich sie zu wenig wertschätz, ihr das alles zu viel geworden ist mit Kinder, Haus, Garten. Auch -und da hat sie Recht- habe ich mich oft auf ihre Nachfrage hin falsch verhalten und nicht mit ihr gesprochen. Grund hierfür ist dann wieder, dass bei so gut wie allen Gesprächen über unsere Probleme nur ich die Schuld zugeschoben bekommen habe. Da ich jetzt nicht der extrovertierte Redner bin habe ich mich dann irgendwann auch verschlossen und kein Gespräch mehr gesucht, wenn das Ende schon fest steht. Auch hatte ich Schwierigkeiten und sicher auch ein wenig Eifersucht, mit der Situation fertig zu werden, dass sie nicht mehr ständig da ist und an meiner Seite ist.
In ihrem Brief hat sie mir dann auch mitgeteilt, dass sie ihr eigenes Leben führen möchte und keine Gefühle mehr für mich hat. Ja, und an Trennung habe sie auch schon gedacht, aber der Kinder wegen nichts unternommen.
Das war nun dafür ausschlaggebend, dass ich von mir aus auf sie zuging und wir tatsächlich sehr offene Gespräche geführt haben, natürlich habe ich auch gefragt, was ich tun kann, um die Gefühle wieder zu wecken. Antwort: ich brauche Zeit.
Also bliebt mir nichts anderes übrig, als ihr Zeit zu geben und währenddessen wieder um sie zu werben. Aber wie viel Zeit btauch so was?
Ich habe schon den Vorschlag gemacht, dass wir in den Herbstferien mal ein paar Tage für uns nehmen, bisher nur: "mal überlegen".
Blumen habe ich schon gekauft -was ich sonst nicht mal am Muttertag mache-, mache Komplimente über Aussehen und Tun, komme aber nicht wirklich an sie ran.
Gleichzeitig ist es aber auch so, dass sie mich bei allen möglichen Aktivitäten in meinem Verein und in Kirchengemeinde unterstützt und nicht nur mithilft sondern sich eigenständig engagiert. Bei einem Tagesausflug neulich mit unserer jüngsten Tochter zu ihrem Taufpaten haben wir auf der 2-stündigen Fahrt hin und zurück sehr viel geredet, es war ein toller Tag, nur durfte ich sie nicht in den Arm nehmen. Das habe ich dann auch gesagt, dass es mir sehr schwer gefallen ist. "Ich brauche Zeit".
Auch habe ich sie schon gefragt, ob es eine oder einen anderen gibt, aber da hat sie klar gesagt: Nein.
Mir ist seit unserm offenen Gespräch wieder bewusst geworden, wie sehr ich sie liebe und auch brauche.
Was kann ich noch tun um die Beziehung wieder zu einer guten und auch körperlichen Beziehung werden zu lassen? Braucht es wie viel Zeit und was noch? Kann ich mit Komplimenten und öfters nachhaken was erreichen oder bedränge ich dann zu sehr und es tritt das Gegenteil ein?
Ich freue mich auf viele gute Ratschläge um unsere Ehe zu retten.