Da habt Ihr echt ein nettes Problem.
Erste Frage: Wie wäre Eure Beziehung zu beschreiben, wenn es DIESEN Punkt nicht gäbe? Wäre sie dann tragfähig und harmonisch und es wert, gelebt zu werden?
Zweite Frage: Was genau haßt er so extrem am Rauchen?
Dritte Frage: Was liebst Du so am Rauchen, daß Du Deine Gesundheit fast planmässig an die Wand fährst und einen sonst vielleicht tollen Partner damit vergraulst?
Ich habe zehn Jahre lang geraucht, durchaus intensiv, also ne Schachtel am Tag. Ich habe schon recht früh gewußt, daß ich nicht aufhören würde, gegen diese absurde Sucht zu kämpfen, die einen erstens umbringt und zweitens zum Stinktier macht, und welche noch dazu die Gesundheit anderer immer etwas beeinträchtigt, selbst beim Draußenrauchen.
Allerdings hatte ich mir geschworen, kein militanter Nichtraucher zu werden und das habe ich auch hinbekommen - ich habe kein Problem mit Rauchern. Ich weiß allerdings sehr, sehr genau, was sie sich antun und wie verdammt überflüssig das ist.
Mein Vorschlag: Klären, ob der Mann jenseits dieses Problemes der richtige für Dich ist und vielleicht gleich mal abklopfen, an welcher Stelle sonst noch solche NoGos versteckt sind.
In Erwägung ziehen, das Rauchen wirklich zu besiegen und zwar nicht für ihn, sondern primär für Dich und für eine gute Beziehung, die Du führen willst, ob nun mit ihm oder nicht. Als Nichtstinktier ist man immer attraktiver als als Stinktier, oder?
Wäre dann noch zu klären, wie das Aufhören funktioniert: Bei mir hat Allen Carr funktioniert - nicht beim ersten Anlauf, aber beim zweiten. DER entscheidende Punkt ist folgender: Der Raucher versucht durchs Rauchen das zu erlangen, was der Nichtraucher längst hat, nämlich innere Ruhe. Er bekämpft mit Nikotin die Folgen des Nikotins und erlebt das als Entspannung, was zwar wirklich welche ist, die der Nichtraucher aber längst hat.
Wer DAS kapiert, der kapiert, daß er NICHTS verliert, sondern in Wahrheit etwas gewinnt. Und exakt dann kann man wirklich an den Punkt kommen, daß man wie Allen Carr seine letzte Zigarette ausdrückt und WEISS, daß dies die letzte war. Ich habe die letzte ausgemacht und gewußt, daß ich den Quatsch hinter mir habe. Seitdem habe ich keine angerührt, erst recht keine geraucht und ebensowenig darunter gelitten.
Nur ab und an, für wenige Sekunden, wenn ich tiefergehend ans Rauchen denke, kommt so ein kleines Biest aus den Tiefen des Schädels und sagt "Ach, wär doch mal wieder ganz nett..." und ebensoschnell kommt der Verstand und haut dem Viech eine auf den Deckel und der Jieper ist so schnell weg wie er gekommen ist und tut auch überhaupt nicht weh - im Gegenteil bin ich hinterher immer stolz, daß ichs wirklich geschafft habe.
Einzig passiv rauche ich mal ne Schwade quasi mit, weil ich den Geruch des Rauches WIRKLICH mag, also des frischen selbstredend. Nur: Kein Raucher nimmt diesen Geruch je wirklich wahr, weil seine Riechzellen nach spätestens der zehnten Zigarette weitgehend unempfindlich dafür werden - der seltene Passivraucher hat also viel mehr vom Rauchen als es ein Raucher je hätte.
Irgendwie so. Du kannst nur gewinnen. Bei mir war übrigens eine Partnerin auch ein Anlaß, weil ich in der Wohnung geraucht habe und sie nicht vergiften wollte. Außerdem war das Jahrzehnt voll und ich hatte die Befürchtung, daß ich sonst bis zum vollen Jahrhundert durchqualme. Du hast ne durchaus ähnliche Situation...
Try it!